International Teacher Seminar (ITS) / Biblical Study Tour (BST) - Athen 2005 (02.11.-09.11.2005)
(Reisebericht von Andreas Weber - Gemeinde Berlin)

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Überreste des Zeustempels.


Lehre durch Gordon Ferguson


Joseph Harris, John Oaks und Douglas Jacoby in Korinth.


Akrokorinth - hierher zogen sich die Korinther bei Angriffen zurück.


Erastus, der Stadtkämmerer, hat sich hier in Korinth verewigt. (2.Timotheus 4:20, Römer 16:23, Apostelgeschichte 19:22)


Treppe zum Areopag (Apostelgeschichte 17:19)


Abbild der vielen Götter, die den Parthenon schmückten.


Akropolis - eigentlich Parthenon

Ein modernisiertes Stadium, das seit 2300 Jahren existiert.


Die Straßen Athens sind teilweise ganz schön eng und voll.


Akrokorinth - Der Aufstieg


Akrokorinth


Der Platz auf dem die Tafel des Erastus liegt.


Der steinige Areopag - es hat sich keiner getraut wie Paulus zu predigen.


Areopag - Die Rede des Paulus in griechischer Schrift. (Apostelgeschichte 17:22-32)


Akropolis - bei Nacht
Tamara und ich waren in Athen erst beim International Teacher Seminar (ITS) und dann bei der Biblical Study Tour (BST). Aus München waren Jörn & Dorothee G. bei der BST. Aus der Schweiz Reto Z. Außerdem noch Freunde aus Tamaras Gemeinde, die oft nach Leuten aus Berlin gefragt wurden, die sie aber natürlich nicht kannten, da sie vorher noch nie mit unserer Gemeinde zu tun hatten. Ansonsten gab es Teilnehmer aus 16 Ländern. Es waren weniger als in Rom letztes Jahr, aber immernoch über 80. (Über 40 bei der ITS.) Douglas Jacoby, Gordon Ferguson und John Oaks sind wohl die bekanntesten, die dabei waren.

Beim ITS gab es folgende Reden (Meine Zusammenfassung mal wieder in Kurzform. Bitte komm auf mich zu, wenn Du etwas negativ verstehst.):
Tratsch gegen Evangelium: Douglas Jacoby wies darauf hin, dass Lehre allein nicht viel wert ist. Handlungen sollen durch Lehre stimuliert werden. Einheit ist, wenn man zusammenbleibt, selbst wenn man nicht übereinstimmt. Gerüchte verbreiten sich schnell. Als Christ sollte man nicht mal über seine Feinde Tratsch verbreiten. Seid verantwortlich in der Art wie Ihr redet und lehrt.
Die Gesetzlichen und die Lauwarmen: Gordon Ferguson gab nochmal einen kurzen Rückblick über unsere Fehler der Vergangenheit. Der Fokus auf dem Gemeindewachstum war falsch und sollte lieber auf der Gemeindequalität liegen. (Dies hörte sich ganz nach dem Buch „Natürliche Gemeindeentwicklung“ an, nach dem wir uns derzeit in Berlin orientieren.) Viele richtige Dinge wurden falsch getan. Der Schlüssel liegt in der Motivation. Gesetzlichkeit ist, auf Ergebnisse zu vertrauen. Interessanterweise hat sich selbst Paulus ans Gesetz gehalten (Apostelgeschichte 21:20-26). Gott hatte den Judenchristen erlaubt, ihre Traditionen weiterzuführen, allerdings durften sie diese nicht zur Bedingung für andere machen. Wir sollten also Jüngerschaftszeiten und Kraftzeiten haben und Evangelisieren gehen, aber wir dürfen nicht denken, dass wir dadurch gerettet werden. Perfektionismus rettet nicht! Wodrin vertraust Du? Es gibt in der Bibel keine Stelle, wo eine Gemeinde zurechtgewiesen wurde, weil sie keine Taufen hatte. Dennoch darf man nicht nur Gnade, sondern muss die ganze Bibel predigen. Fühlt Euch priveligiert, dass Ihr für Gott arbeiten dürft.
Verlassen mit Glauben: Den Titel der Rede habe ich nicht verstanden und ihn so übersetzt, dass er für mich Sinn macht. In der Rede von Douglas Jacoby ging es jedenfalls darum, wie man sich und andere lehrt. Wir müssen Geduld mit uns und anderen haben und genau erklären, was wir meinen. Wir können nicht von anderen erwarten, dass sie das in einer Stunde verstehen, was wir über mehrere Jahre gelernt haben. Wir sollen sensibel auf die unterschiedlichen Bedürfnisse verschiedener Gruppen eingehen.

Da Andy Fleming kurzfristig absagte, gab James Greig seine Ausarbeitung zum Thema „Was ist eigentlich das Reich Gottes?“ zum Besten. Selbst Jesus hat das „Reich Gottes“ nicht genau definiert, sondern Parabeln dazu genutzt. Wir haben den Ausdruck häufig mit der Gemeinde gleichgestellt, was aber nicht richtig ist. In dem Zusammenhang wurde deutlich, wie sich die Sprache entwickelt: Richtige Juden wurden Christen genannt. (Römer 2:28-29, Apostelgeschichte 24:14, Apostelgeschichte 11:26) Wir nannten uns Jünger Jesu, um uns von den normalen Christen zu unterscheiden. Jetzt gibt's die völlig hingegebenen Jünger (sold out desciples), die sich von den normalen Jüngern abgrenzen. Die Ausarbeitung wurde dann kontrovers zunächst in der großen Gruppe diskutiert.
Ansonsten gab es kleinere Diskussionsgruppen, wo wir das gehörte oder auch andere Dinge besprachen.

Es folgte die BST mit etwa doppelt so vielen Teilnehmern wie beim ITS. Am Abend wurden wir bei einem guten Essen durch Glenn Giles, Douglas Jacoby, John Oakes, Joseph Harris und Andrew Kitchen in die damalige Zeit eingestimmt.
Am nächsten Morgen erklärte uns Gordon Ferguson, warum er die damalige Gemeinde in Korinth als Modellgemeinde ansieht. Offensichtlich hatten die doch eine Menge Probleme. Vielleicht sogar mehr als wir. Als im Jahr 51 oder 52 der erste Brief an die Korinther geschrieben wurde, war Korinth eine sehr unmoralische Stadt. Dies hinterlies auch in der Gemeinde Spuren. Die Gemeinde bestand aus Menschen, die teilweise eine üble Vergangenheit hatten, aber sie konnten sich verändern und sind gerecht geworden (1.Korinther 6:9-11). Die Griechen suchten damals Weisheit und Wissen, daher ermahnte sie Paulus: „... Gewiß, wir alle haben Erkenntnis. Doch die Erkenntnis macht aufgeblasen, die Liebe dagegen baut auf.“ (1.Korinther 8:1) Man sollte auf sein Recht auch mal verzichten können, um anderen zu helfen, geistlich nicht zu straucheln (1.Korinther 8:9-12). In den Briefen an die Korinther geht es um Spaltungen, Unzucht, Rechtsstreitigkeiten, Überheblichkeit, Ehescheidung und Götzendienst, trotzdem redet Paulus eine so vermurkste Gemeinde noch als Gottes Gemeinde an und nennt sie sogar Heilige (1.Korinther 1:2). Er gab sie auch nicht auf und wollte keine neue Gemeinde in Korinth starten, sondern kümmerte sich um sie.
So eingestimmt ging es dann nach Korinth, wo Paulus lange Zeit wirkte (Apostelgeschichte 18:1-18).

Am nächsten Tag blieben wir in Athen und Douglas Jacoby bereitete uns auf den Tag vor. Paulus war allein in Athen und predigte auf dem Areopag. Er hatte dort keine Unterstützung durch andere Christen. Wie stark treten wir auf, wenn wir allein sind? Paulus kannte sich auch in anderen Religionen aus (Apostelgeschichte 17:28) und konnte so seine Zuhörer mit ihnen bekannten Zitaten abholen und einige vom Christentum überzeugen.
Nach der Predigt von Michael DeSouza, die uns auf das Kreuz fokussierte, konnten wir den Areopag und den Rest der Stadt besichtigen.
Am Montag gab es eine interessante Tour durch dreihundert Jahre Kirchengeschichte. Obwohl wir gerne Sicherheit über einige Aussagen hätten, läßt die Bibel vieles offen. Dies kann schnell zu Meinungsverschiedenheiten führen. Und so stellten Douglas Jacoby und Joseph Harris den Anfang der Entwicklung von den Jügern Jesus, die voll Heiligen Geistes sehr eifrig waren, finanziell viel opferten und sich täglich trafen (Apostelgeschichte 2:44-47) zu den mindestens 30000 verschiedenen christlichen Gruppierungen dar, die wir heute haben.
Am Nachmittag gab es noch interessante Fakten zum Thema „Da Vinci Code“.
Während sich viele am Dienstag Delphi ansahen, flogen wir bereits nach Hause.
Es war wieder toll, viele bekannte Gesichter zu sehen und die biblischen Ereignisse im historischen Kontext erklärt zu bekommen. Auch unsere Freunde aus einer baptistischen Gemeinde fanden die Reise toll und werden vermutlich spätestens 2007 wieder dabei sein, wenn es voraussichtlich nach Ephesus geht oder auch schon 2006 in London.
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Inhaltlich geändert : 15.11.2005