Gemeindefreizeit / finanzielle Nachfolge (02.08.2007)

Gemeindefreizeit / finanzielle Nachfolge (02.08.2007)
Kurzrede (überarbeitete Version):
Leider gab es keine Gruppe, die das Thema Gott und Geld behandelt hat. Irgendwie kamen die Interessierten, die vorhanden waren, nicht zusammen.
Ich bin in Berlin für die Gemeindefinanzen zuständig und habe mir entsprechend viele Gedanken zu Geld und Gott gemacht und fänd es schade, wenn zu diesem Thema nichts gesagt würde.

Wie sieht Nachfolge im Bereich Finanzen also aus?
Wie ist Jesus mit Geld umgegangen? Hatte Jesus überhaupt Geld?

Als er Tempelsteuern zahlen sollte, hatte er jedenfalls keins, sondern bemühte einen Fisch. (Matthäus 17:24-27)

Jesus hat eine Menge zum Thema Geld gesagt, da Geld und Wohlstand doch sehr stark mit Gott um unser Herz konkurrieren. Der Einfachheit halber habe ich die gleiche Bibelstelle ausgewählt, die Mirko schon angesprochen hatte:

„Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“ (Matthäus 6:24)

Um aus diesem Dilemma herauszukommen, versuche ich nun also mein Geld auch Gott dienen zu lassen und überlege mir, ob die entsprechenden Ausgaben Gott verherrlichen oder geistliche Frucht bringen.

Wenn man wissen möchte, wo man steht, kann man sich vielleicht mal ansehen,

wieviel man an die Gemeinde gibt
wieviel man an Hope spendet
wieviel man an bedürftige Geschwister in der Gemeinde gibt
wieviel man für geistliche Reisen, wie diese Freizeit, geistl. Seminare oder geistl. Bücher ausgibt - wieviel gibt man also für sein geistliches Wachstum aus oder um Gott besser kennenzulernen?
wieviel man für geistliche Projekte ausgibt, wie z.B. für die Produktion von christlichen CDs oder geistlichen Theaterstücken oder persönlichen Einladungskarten, für Grillabende oder Partys, wo Christen und Nicht-Christen aufeinandertreffen usw. - Alles, was Leute zu Gott bringen kann, oder ihnen hilft, bei ihm zu bleiben.

Oder ist einem das Geld dafür zu schade? Wofür nutzt man also sein Geld?

Gott hat uns alles gegeben. Wir sind nackt in die Welt gekommen und werden so auch wieder gehen. (Hiob 1:21)
Zwischendurch dürfen wir einen Teil von Gottes Reichtum verwalten.
Danke Gott, dass Du uns das anvertraust.
Lass uns weise damit umgehen. Amen.

Das Folgende könnte für manchen recht herausfordernd sein. Die Umsetzung der folgenden Bibelstellen braucht sicherlich viel Glauben, der vielleicht erst mit der Zeit wächst.
Mit der Taufe wird man zum Baby Gottes und unser Vater versorgt uns mit allem Nötigen. Später erst lernt man seinen Vater zu unterstützen.
Dieser Prozess dauert bei verschiedenen Menschen vermutlich unterschiedlich lang, der Heilige Geist steht uns aber bei, zur Ähnlichkeit mit Jesus zu wachsen - auch im finanziellen Bereich.

Nun folgen die Gedanken, die der Kurzrede zugrunde liegen:

Zum Thema „Nachfolge im Bereich Finanzen“ kann man sich mehrere Bereiche ansehen:

Zuerst: Wie ist Jesus mit Finanzen umgegangen?
Dann: Welche finanziellen Gleichnisse hat Jesus genutzt?
Wie haben die ersten Jünger Jesus´ Lehren umgesetzt? Wie sind sie seinem Vorbild gefolgt?
Was hat sich daraus entwickelt?
Weitere Ratschläge von Jesus
Fazit

Bibelstellen die zeigen, was Jesus im Bereich Finanzen vorgelebt hat:

Jesus war reich (2.Korinther 8:9), hat aber darauf verzichtet (Matthäus 8:19-20). Vielleicht war Jesus nicht nur geistlich reich, sondern sogar materiell, da ihm die Sternendeuter zu seiner Geburt entsprechende Gaben darbrachten (Matthäus 2:11).
- Jesus hat zugunsten anderer verzichtet (egal ob er tatsächlich materiell reich war).
Wenn man sich um Gottes Reich und seine Gerechtigkeit zuerst kümmert, sorgt Gott für uns (Matthäus 6:31-34).
- Jesus hat sich zuerst um Gottes Reich gekümmert und Gott hat für ihn gesorgt. Das sollten auch seine Jünger lernen (Matthäus 10:8-10).
Matthäus 21:1-3
- Jesus borgt sich, was er braucht und Gott stellt es bereit.
Geben ist seliger als nehmen (Apostelgeschichte 20:35). Es ist gut, wenn man etwas zu geben hat. Man sollte darauf hinarbeiten.
- Jesus hat sich selbst gegeben.
Wo unser Schatz ist, da ist unser Herz, entweder im Himmel oder auf der Erde (Matthäus 6:19-21, 6:24). Auf der Erde sind die Schätze vergänglich. Im Himmel nicht.
- Jesus hat sich Schätze im Himmel gesammelt. Dort war sein Herz.
Matthäus 9:9-13
- Jesus hat sich auch um Reiche (Zöllner) und Sünder gekümmert.
Nicht Reichtum rettet, sondern die Taten werden vergolten (Matthäus 16:26-27). Vergolten wird also das, was man aus seinem Leben macht und wie man seine Finanzen einsetzt.
- Der Teufel hatte Jesus die ganze Welt angeboten, aber er hat verzichtet und hat das ewige Leben erlangt.
Zölle und Steuern zahlen (Matthäus 17:25-27)
- Jesus zahlte, obwohl er nicht verpflichtet war, um keinen Anstoß zu erregen.
Sich frei vom Reichtum zu machen und Armen zu helfen, erwirkt einen bleibenden Schatz im Himmel (Matthäus 19:16-21) bzw. ist sogar nötig zur Rettung (Matthäus 25:34, 37-40).
- Jesus war frei vom Reichtum und half Benachteiligten dauerhafter als durch Geld. Er nimmt unsere Hilfe für Benachteiligte persönlich.
Jesus regt an, jedem das zu geben, was ihm gebührt (Matthäus 22:19-21).
- Jesus gibt, was gebührt.
Verzehnten ist zwar unwichtiger als Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Treue, soll aber dennoch getan werden (Matthäus 23:23).
- Von Jesus´ Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Treue wurde viel geschrieben. Ich gehe davon aus, dass auch er sein Einkommen (wenn er welches hatte) verzehntet hat.
Verschwendung für den Leib Christi war ok, selbst wenn man das Geld den Armen hätte geben können. Es wird immer Arme geben und sie werden um uns herum sein (Matthäus 26:6-13). Der Leib Christi, die Gemeinde, ist auch heute noch wichtig. Es kann nicht alles den Armen gegeben werden.
- Jesus hat die „Verschwendung“ für seinen Leib akzeptiert.
Das Leben besteht nicht aus unserer Habe (Lukas 12:15-21).
- Jesus hat keinen materiellen sondern geistlichen Besitz vererbt. Er hat dafür gesorgt, dass sein Vermächtnis gut weitergenutzt wurde.

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Folgende finanziellen Gleichnisse hat Jesus genutzt, um geistliche Wahrheiten zu verdeutlichen:

Genauso wie der Schatz im Acker eine lohnende Investition ist, so lohnt es sich in das Himmelreich zu investieren (Matthäus 13:44).
Genauso wie jemand mit viel Geld immer mehr dazubekommt, so ist es auch mit dem Verständnis der Geheimnisse des Himmelreichs (Matthäus 13:11-12).
Genauso, wie man großzügiger werden sollte, wenn man Geld geschenkt bekommt, sollte man auch mit Gnade und Vergebung umgehen (Matthäus 18:23-35)
Genauso wie man sein Geld „ungerecht“ verschenken kann, kann Gott seine Gnade verschenken an wen er will (Matthäus 20:15).
Genauso wie ein Arbeitgeber nur die Arbeitnehmer behält, die die Arbeit erledigen, hat Gott sein Reich einem neuen Volk gegeben (Matthäus 21:40-41)
Genauso wie gute Verwaltung von Besitz belohnt wird, sollen wir allezeit bereit für die Rückkehr von Jesus sein (Matthäus 24:45-51), um gerettet zu werden (Matthäus 24:36-42). Man sollte für die Rückkehr vorausschauend planen (Matthäus 25:1-13). Zur guten Verwaltung gehört es auch, den Besitz zu mehren und den Besitzer zu kennen (Matthäus 25:14-30).
Genauso wie wir uns darüber freuen, verlorenes Geld wiederzufinden, freuen sich die Engel Gottes, wenn ein Sünder umkehrt (Lukas 15:8-10).
Genauso wie man für einen Turmbau oder einen Krieg vorausplant, muss man die Kosten überschlagen, wenn man ein Jünger Jesus´ werden möchte (Lukas 14:28-33). Ist man bereit auf seinen ganzen Besitz zu verzichten?

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Jesus Jünger, also diejenigen, die Jesus als Vorbild gesehen hatten und von ihm direkt gelehrt wurden, in deren Mitte Gott durch Jesus Zeichen und Wunder tat, denen Jesus von Gott beglaubigt wurde (Apostelgeschichte 2:22, Apostelgeschichte 2:32), setzten das gelernte nun folgendermaßen um:

In der ersten Gemeinde hatten alle alles gemeinsam. Jeder hatte das, was er nötig hatte:
„Die nun, die sein Wort annahmen, ließen sich taufen. An diesem Tag wurden (ihrer Gemeinschaft) etwa dreitausend Menschen hinzugefügt.
Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten.
Alle wurden von Furcht ergriffen; denn durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen.
Und alle, die gläubig geworden waren, bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam.
Sie verkauften Hab und Gut und gaben davon allen, jedem so viel, wie er nötig hatte.
Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens.
Sie lobten Gott und waren beim ganzen Volk beliebt. Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten.“ (Apostelgeschichte 2:41-47)
Petrus hatte kein Silber und Gold, sondern etwas wichtigeres, das einen Lahmen heilte:
„Petrus aber sagte: Silber und Gold besitze ich nicht. Doch was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, geh umher!“ (Apostelgeschichte 3:6)
- den Namen Jesus und den Glauben (Apostelgeschichte 3:16)
Einer bedürftigen Gemeinde wird durch Jünger in anderen Gemeinden finanziell geholfen:
„Einer von ihnen namens Agabus trat auf und weissagte durch den Geist, eine große Hungersnot werde über die ganze Erde kommen. Sie brach dann unter Klaudius aus. Man beschloß, jeder von den Jüngern solle nach seinem Vermögen den Brüdern in Judäa etwas zur Unterstützung senden.
Das taten sie auch und schickten ihre Gaben durch Barnabas und Saulus an die Ältesten.“ (Apostelgeschichte 11:28-30)

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Entwicklung:

Man soll die Hoffnung nicht auf den Reichtum, sondern auf Gott setzen. Unter dieser Bedingung kann man auch Reichtum haben. Es wird also nicht mehr alles gemäß Apostelgeschichte 2:45 (s.o.) verkauft und aufgeteilt. Dennoch soll man den Reichtum, den man hat, dazu nutzen, um durch Wohltätigkeit, Freigebigkeit und Teilen mit anderen eine sichere Grundlage für die Zukunft, das wahre Leben, zu erlangen (1.Timotheus 6:17-19).
Wichtig ist Zufriedenheit mit dem was man hat (Hebräer 13:5) (Gibt es eine Stelle, dass man in guten Zeiten zurücklegen kann?)
und dass man sich um andere kümmert, wenn sie in Not sind (Jakobus 1:27)
Glaube soll sich durch Werke ausdrücken (1.Johannes 3:17-18, Jakobus 2:14-17).
Die Lehrer des Evangeliums sollten davon Leben können (Galater 6:6, 1.Korinther 9:11-15)
Gott soll durch fröhliche Gabe gepriesen werden (2.Korinther 9:6-14). Er kann die Gabe segnen. Interessanterweise wird eine Gabe nicht nach der absoluten Menge bewertet, sondern nach der Opferbereitschaft oder dem Glauben, den die Gabe ausdrückt (Markus 12:41-44).
Obwohl Gott Gerechtigkeit (Abraham, Hiob) und Weisheit (Sprüche 8:17-21) sehr segnen, kann sollen wir die Frömmigkeit (Ehrfurcht, Verehrung, Respekt und Hingebung gegenüber Gott) nicht dafür nutzen, Reichtum zu erlangen (1.Timotheus 6:5-11). Das Herz hinter allem bleibt wichtig (siehe 1.Johannes 3:17-18).
Die Begierde und das Weltliche vergehen, man sollte sein Herz nicht daran hängen (1.Johannes 2:15-17).
sondern durch den Glauben wird man reich (Jakobus 2:5).

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Dazu waren sicherlich noch folgende Ratschläge und Versprechen von Jesus hilfreich:

Mit Geld soll man sich Freunde machen (Lukas 16:9).
„Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab.“ (Matthäus 5:42)
Umgang mit kleinen Dingen lässt auf Umgang mit größeren Dingen schließen (Lukas 16:10).
Selbst Kleinigkeiten werden belohnt (Matthäus 10:42).
Unser Umgang mit Geld hat Einfluss darauf, ob uns wichtige Dinge anvertraut werden (Lukas 16:11).
Eigentlich gehört alles auf der Welt Gott. Wir können es nur kurze Zeit verwalten. Entsprechend unserer Verwaltung wird uns später gegeben (Lukas 16:12).
Das Zurücklassen von Besitz wird den Jüngern von Jesus später vergolten (Matthäus 19:27-29).
Eltern zu lieben und zu ehren, darf nicht aufgrund einer versprochenen Opfergabe vernachlässigt werden (Matthäus 15:5-6).
Reichtum kann jemanden vom Reich Gottes fernhalten (Matthäus 19:22-24). Mit dem richtigen Herzen hätte der junge Mann mit Jesus bestimmt eine gute Lösung gefunden, wenn er nicht sofort weggegangen wäre.
Manche Einladungen sind wichtiger als Acker und Handel (Matthäus 22:4-5)
Man sollte Dinge auf der Flucht zurücklassen können, um sich zu retten (Matthäus 24:17-18)
Unsere Hilfe für die Armen soll kein Zur-Schau-stellen unserer Gerechtigkeit sein, sondern im Verborgenen geschehen (Matthäus 6:1-4).

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Fazit:
Jesus hat ein krasses Beispiel auch im finanziellen Bereich vorgelebt, indem er zugunsten anderer oder für das Reich Gottes auf vieles verzichtet hat.
Seine Jünger haben es ihm nachgemacht und waren zunächst frei vom Reichtum. Als sie aber merkten, dass Jesus´ Rückkehr doch nicht so schnell wie erwartet passiert, mussten sie mit ihrem Geld wieder sinnvoller haushalten.
Reichtum ist unter bestimmten Umständen akzeptabel. Schließlich kann man dadurch auch viel Gutes bewirken, wenn man den Reichtum in Gottes Sinne einsetzt.
Hierbei kann man sich selbst aber viel vormachen und muss auf sein Herz achten. Gott muss oberste Priorität behalten. Auch heute gilt noch Sprüche 23:4. Wenn Jesus unser Herr ist, dann ist ihm auch all unser Geld unterstellt. Wie und für welche Zwecke würde Jesus es ausgeben?
Wir sollten eine sehr langfristige Perspektive haben (Schatz im Himmel), sollten mit unserem Geld Gutes tun, uns Freunde machen und geistliche Frucht wachsen lassen.
Einen Teil unseres Einkommens können wir selbst zu Gottes Verherrlichung verwalten, einen anderen Teil sollen wir dem Leib Christi, der Gemeinde, geben.
Alles bleibt Jesus, unserem Herrn, unterstellt.
(siehe auch die Kurzrede am Anfang)

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Inhaltlich geändert : 18.09.2007