Sollte es einen Papst geben?

Abgeschickt von Andreas am 03 Januar, 2003 um 10:06:32:

Antwort auf: ÜBER DIE EINE HEILIGE UND APOSTOLISCHE KIRCHE von Chris am 31 Dezember, 2002 um 23:10:26:

: Gott spricht zum Heiligen Petrus:
: "Du bist Petrus,
: Und auf diesem Felsen werde ich meine Kirche bauen,
: Und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.
: Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben;
: Was du auf Erden binden wirst,
: Das wird auch im Himmel gebunden sein,
: Und was du auf Erden löst,
: Das wird auch im Himmel gelöst sein
: (Mt. 16,18-19)."

Petrus hat seine Schuldigkeit bereits in der Apostelgeschichte getan.

: Dies sind die Worte des lebendigen Gottes, verherrlicht werde Er allein in Ewigkeit. Diese Seine Worte sind absolut, unfehlbar, unmissverständlich, unzweideutig und unanfechtbar für alle Zeit.

Trotzdem gibt's anscheinend Menschen, die sie falsch verstehen.

: Denn diese Worte stammen aus dem Mund des Fleisch gewordenen Wortes Gottes, dem Mensch gewordenen Gott, unserem Herrn und Gott Jesus Christus,

Die Bibel in ihrer Gesamtheit und Jesus selbst halten Jesus nicht für Gott, obwohl die Fülle Gottes in ihm wohnt.

: dessen Heiliger Geist in uns wohnt und wirkt in alle Ewigkeit. Jede Verfälschung auch nur des geringsten Buchstabens dieser göttlichen Worte bedeuten die Sünde gegen Gott, der den Sünder richtet am Ende der Zeit, wenn Er wieder kehrt in Herrlichkeit. Wehe denen, die es wagen, Sein Wort zu verdrehen, denn Sein ist die Rache an denen, die solch Frevel tun.

Stimmt. Ich hoffe nur, dass Gott der katholischen Kirche gnädig ist.

: Und gemäß der unfehlbaren Lehre von Gottes einer heiligen katholischen und apostolischen Kirche ist das obige Gebot einzig wie folgt zu deuten:
: 1. Gott bestimmt den Hl. Petrus zu Seinem Nachfolger, zu Seinem Stellvertreter und zu Seinem ersten Papst: "Du bist Petrus."

Seit wann braucht Gott einen Nachfolger? Jesus ist immernoch unser König. Auch wenn er nicht physisch anwesend ist. Er hat immer davor gewarnt, dass sich jemand erhöht.
Aus dem kurzen Satz einen Stellvertreter Gottes zu erkennen, ist schon sehr gewagt. Komisch, dass wir dann nicht mehr von Petrus gehört haben, sondern so viel von Paulus.
In 1. Petrus 5:1 bezeichnet sich Petrus als Mitältester also keineswegs als Stellvertreter Gottes.
Petrus (auch Kephas genannt) war nicht unfehlbar: (Galater 2:11) "Als Kephas aber nach Antiochia gekommen war, bin ich ihm offen entgegengetreten, weil er sich ins Unrecht gesetzt hatte."

: 2. Gott errichtet Seine eine heilige katholische und apostolische Kirche: "Und auf diesem Felsen werde ich meine Kirche bauen."

Es gibt auch Leute, die meinen, dass mit dem Fels doch Jesus gemeint ist. Aber ist auch egal. Tatsächlich hat Petrus den Grund der Kirche gelegt, als er in Apostelgeschichte 1:15 und 2:14 das Wort ergriff.
Der Grundstein für die Kirche ist jedenfalls Jesus und von Jesus ist nicht mehr viel in der katholischen Kirche übrig.

: 3. Gott erfüllt Seine heilige katholische Kirche mit Seinem Heiligen Geist und verleiht ihr Seine göttliche Unfehlbarkeit als ewige Hüterin der Wahrheit gegen alle anderen teuflischen Lügen und versichert ihr Seine ewige Führung durch Seinen Heiligen Geist: "Und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen."

Das ist viel Interpretation. Das einzige, was Jesus gesagt hat, ist: (Matthäus 18:18) "Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein."
Das hat er in Matthäus 16:19 auch direkt zu Petrus gesagt, aber wie man in 18:18 sieht, gilt es für alle Menschen.
Von einer Vollmacht ist nichts zu erkennen. Wir haben einen Auftrag bekommen, aber keine Vollmacht. Wir sollen alle Völker zu Jüngern machen und sie lehren alles zu halten. Aber wir haben nicht die Vollmacht über den Sabbat zu bestimmen oder ähnliches, wie Jesus dies tat.

: 4. Gott übergibt Seinem Nachfolger, dem Hl. Petrus, die absolute Schlüsselgewalt über Sein Himmelreich: "Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben."

Das Himmelreich wurde durch die Reden Petrus' bereits aufgeschlossen. Jeder kann nun eintreten. Insbesondere für die Heiden hat Petrus es aufgeschlossen. Er wird es nicht wieder zuschließen. (Er könnte dies nichteinmal, da es gegen Gottes Willen wäre.) Petrus wird nicht richten, wer ins Himmelreich eintreten darf. Das tun Gott, Jesus oder das Wort.

: 5. Gott überträgt dem Hl. Petrus als Seinem Nachfolger, Seinem Stellvertreter und Seinem Oberhaupt Seiner heiligen katholischen Kirche die Kraft zur Vergebung der Sünden in Seinem göttlichen Namen: "Was du auf Erden binden wirst."

Jeder Mensch darf Sünden vergeben. Wie oben schon beschrieben hat Jesus dies zu allen Menschen gesagt.
Sündenvergebung durch einen Priester ist Augenwischerei. Wenn man gegen jemanden gesündigt hat, dann muss man es dem Betreffenden sagen, nicht einem Priester!
Wenn es keinen Betreffenden gibt, dann kann man sich direkt an Gott wenden. Natürlich wäre ein Gespräch mit christlichen Freunden gut, um sich Werke der Umkehr für die entsprechende Sünde zu überlegen.

: 6. Gott bevollmächtigt Seine heilige katholische Kirche, dem Menschen die Sündenvergebung zu verwehren, wenn der Sünder nicht umkehrt: "Das wird auch im Himmel gebunden sein."

Das ist ja Amtsanmaßung. Wenn jemand nicht umkehrt, ihm aber von den Leuten vergeben wird, gegen die er sündigt, dann sind die Sünden vergeben, da kann die katholische Kirche machen, was sie will.
Im übrigen ist jeder selbst dafür verantwortlich, wie ihm vergeben wird: "Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern."

: 7. Gott gebietet Seiner heiligen katholischen Kirche, in Seinem Namen dem Menschen seine Sünden zu vergeben, wenn der Mensch umkehrt: "Und was du auf Erden löst."

Siehe oben.

: 8. Gott begründet mit Seiner allmächtigen Vollmacht das heilige Sakrament der Buße und Beichte und befähigt Seine heilige katholische Kirche, dieses einzigartige heilige Sakrament dem reuigen Sünder zu spenden und ihm seine Sünden zu erlassen oder es auch dem unbelehrbaren Sünder zu verwehren und ihm seine Sünden nicht zu vergeben, worauf der Tod steht, doch da Gottes Heiliger Geist das einzige Oberhaupt Seiner heiligen katholischen Kirche ist, spricht sie immer die Wahrheit, tut nur Gutes und macht immer das Richtige, wenn Er durch sie dem Menschen seine Sünden vergibt oder anrechnet, ob Er die Seele des Menschen durch Seine heilige katholische Kirche zu ewigem Leben in Seinem Himmelreich erlöst, oder ob Er ihn und seine Seele durch sie zu ewigem Tod in der Hölle verdammt: "Das wird auch im Himmel gelöst sein (Mt. 16,18-19)."

Jeder Priester hat somit Vollmacht durch Gott und ist dann noch unfehlbar. Unglaublich.
Und vor allen Dingen kann man das kaum irgendwo erleben. Welcher Priester glaubt schon wirklich unfehlbar zu sein?
Vor allem sind 10 Vater unser und 20 Ave Maria keine Werke der Umkehr! Also keine Buße.

Wenn diese Punkte 1-8 anders von der katholischen Kirche vorgelebt würden, dann könnte man es ja fast glauben, aber Anspruch und Realität klaffen viel zu weit auseinander.

: Alles, was Gott dem Menschen durch Seine heilige katholische Kirche lehrt, ist die Wahrheit, aber alles Andere ist Lüge und Sünde gegen den einzig wahren Gott.

Schön wär's, wenn die katholische Kirche nur die Wahrheit lehrte und vorlebte.
(Kann ja sein, dass die katholische Kirche tatsächlich die Wahrheit lehrt, nur sollte sie sich dann auch daran halten. (siehe Pharisäer))


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