Widersprüche in der Bibel?

Abgeschickt von Andreas am 09 Maerz, 2003 um 12:35:00:

Antwort auf: Re: Alles Lob gebührt ALLAH (GOTT) ! ! ! von Lichtstrahl am 10 Februar, 2003 um 20:13:12:

: Wir Muslime glauben auch an die Thora und das Evangelium als Allahs Offenbarungen an Moses und Jesus. Nur hat Allah(t) im Qur´an offenbart, dass diese Schriften verändert wurden und so auch seine Worte; deswegen ist für uns der Qur´an ausschlaggebend in unserer Lebensführung.

Dies musste Mohammed schreiben, um seine offensichtlichen Lügen zu rechtfertigen. Wer den Heiligen Geist hat, erkennt schnell die Wahrheit der Bibel.

: Dass die Bibel verändert wurde, wird deutlich, wenn man die Evangelien miteinander vergleicht. Es gibt viele Widersprüche, die man nicht so ohne weiteres übergehen darf; denn in einem Buch, in dem Gottes Wort stehen soll, das für die Menschen doch eine Rechtleitung darstellen soll, darf es keine Widersprüche geben, weil diese die Menschen vom wahren Weg abbringen können, was sie, laut Bibel und Qur´an, in die Hölle führt.

Sogenannte Widersprüche der Bibel wurden hier schon oft erklärt, während die Widersprüche im Koran meist offen blieben.

: Hier wird eindeutig beschrieben, dass Lukas selbst weder Augenzeuge war, noch dass er irgendeine Offenbarung zu Lebzeiten Jesu niedergeschrieben hat, sondern er selbst gibt zu, alles nur erkundet zu haben! Was hat dieser Bericht in einem heiligen Buch, in dem nur Gottes Worte Platz haben, zu suchen? Wer gibt den Menschen das Recht, das Wort Gottes "auszusuchen"?

Der Heilige Geist und damit Gott.
Wer hat denn die Thora geschrieben? Wer schrieb die Psalmen auf?
Alles Menschen, die zu Gott ein besonderes Verhältnis hatten und aufschrieben, was Gott ihnen mitteilte.

: Außerdem können wir aus dem ersten Satz entnehmen, dass Lukas einer von vielen war, die das Leben Jesu, Allahs Friede auf ihm, niedergeschrieben haben.

Wenn's so viele sind, warum glaubt Ihr ihnen dann nicht?

: Wo aber sind dann die anderen Evangelien? Wer hat entschieden, welches Evangelium in die Bibel aufgenommen wurde, und mit welchem Recht wurden die anderen Berichte den Menschen vorenthalten?

Also 4 sind ja schon mal in der Bibel. Der Heilige Geist und damit Gott hat in der entsprechenden Versammlung entschieden, was in die Bibel gehört.

: Vielleicht, weil sie sich noch mehr voneinander unterscheiden würden?

Nein, vielleicht einfach, weil sie falsch waren und nicht unter Einfluss des Heiligen Geistes aufgeschrieben wurden.

: Dies sollte eigentlich schon genügen, um die Bibel nicht mehr als das wahre Wort Gottes zu bezeichnen.

Wie immer, ist alles einfach zu erklären.

: Trotzdem möchte ich hier noch weitere Beispiele von den angeblichen "Augenzeugen" aus den Evangelien anführen.
: Im Matthäus-Evangelium, bei dem man davon ausgeht, dass Matthäus selbst der Berichterstatter gewesen sei, spricht er von sich selbst einmal in der dritten Person, so als ob er von jemanden anderem erzählte:
: "Und da Jesus von dannen ging, sah er einen Menschen am Zoll sitzen, der hieß Matthäus; und sprach zu ihm: Folge mir! Und er stand auf und folgte ihm." (Matthäus 9/9-10).

Wie die damaligen Vorlieben der entsprechenden Schreiber waren, ist mir nicht unbedingt wichtig.
Nur eine Stilfrage.
"Andreas Weber wurde 1967 in Berlin geboren." habe ich auf diesen Seiten irgendwo geschrieben, also auch in der dritten Person.
Beweist das nun, dass ich diese Seiten gar nicht geschrieben habe? (Würde mich irgendwie wundern. Vielleicht war's dann, was ich immer hoffe, tatsächlich der Heilige Geist?)

: Auch im Johannes-Evangelium, Verfasser ist mir unbekannt, wird von einem Augenzeugen berichtet, aber nur Allah weiß, wer das gewesen sein sollte:
: "Und der es gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubet." (Johannes 19/35)

Und, was willst Du damit aussagen?

: Außerdem unterscheiden sich die Aussagen der Evangelien, hierzu nur ein Beispiel von der angeblichen Kreuzigungsgeschichte:

Die Unterschiede sind ja gerade das tolle. So bekommt man verschiedene Aspekte zu sehen, ohne dass es Widersprüche gibt. (Im Gegensatz zum Koran, der ja von einer Person geschrieben wurde und trotzdem Widersprüche enthält.)

: "Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut und sprach: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Etliche aber, die da standen, da sie das hörten, sprachen sie: Der ruft den Gott. Und alsbald lief einer von ihnen, nahm einen Schwamm und füllte ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn. Die anderen aber sprachen: Halt, laß sehen, ob der Gott komme und ihm helfe! Aber Jesus schrie abermals auf und verschied." (Matthäus 27/46)
: Im Johannes-Evangelium wird diese Geschichte anders berichtet:
: "Danach, da Jesus wusste, dass schon alles vollbracht war, auf dass die Schrift erfüllt würde, spricht er: Mich dürstet! Da stand ein Gefäß voll Essig. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf einen Ysop und hielten es ihm dar zum Munde. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er : "Es ist vollbracht!" und neigte das Haupt und verschied." (Johannes 19/28)
: Es ist schon merkwürdig, dass eine und dieselbe Geschichte so unterschiedlich dargestellt wird. Und gerade diese Geschichte ist doch das wichtigste am Christentum.

Ganz einfache Erklärung: Die Leute, die sagten, "Halt, ..." hatten keinen Erfolg und kurz bevor Jesus starb hat er noch etwas Essig genommen, was vielleicht einigen Augenzeugen nicht aufgefallen ist oder sie es für unwichtig hielten, darüber genau zu berichten.
(So lange aber bei Matthäus nicht steht, dass Jesus auf keinen Fall den Essig genommen hat, sind die beiden Schriftstellen noch nicht einmal widersprüchlich zueinander.)

: Hier haben wir schon den nächsten Widerspruch:
: Die "Gottessohn-Lehre". Ein Sohn, der weiß, dass sein Vater etwas wie die Kreuzigung verlangt, der würde doch niemals daran zweifeln, dass sein Vater bei ihm ist! Selbst ein Prophet würde so etwas niemals sagen; er würde keine Sekunde lang denken, dass Gott nicht da ist. Außerdem können wir aus den Evangelien mehrere Aussagen entnehmen über Jesus als Prophet und Menschensohn.

Vielleicht fühlte sich Jesus auch bloß verlassen und wollte dies mit dem Hinweis auf den Psalm 22 verdeutlichen?
Vielleicht wandte sich Gott tatsächlich ab, weil er das Leid seines geliebten Kindes nicht mit ansehen konnte?
Also kein Widerspruch.

: Warum die Christen aus Jesus den "Sohn Gottes" gemacht haben, ist mir schleierhaft.

Wir Christen haben gar nichts gemacht. Gott selbst hat dies gesagt.
Wer ist eigentlich Jesus' Vater?

: Es wird zwar auch in der Bibel von Jesus als Gottes Sohn gesprochen, aber die Gläubigen werden auch als die "Töchter und Söhne Gottes" beschrieben.

Der Unterschied wird in Johannes 3:16 deutlich. Jesus ist der eingeborene Sohn, während wir angenommene Kinder Gottes werden können.

: Hier ein paar Beispiele aus der Bibel, welche belegen, dass Jesus, Allah Friede auf ihm, der Gesandte Allahs war:

Vielleicht solltet Ihr dann Jesus' Wort folgen?
Genauso viele Bibelstellen könnte ich nun finden, um darzulegen, dass Jesus der Sohn Gottes ist.
Beides ist richtig: Jesus ist der gesandte Sohn Gottes.

: Daß Gott als der "Vater" der Gläubigen im Christentum gilt, wird schon deutlich in dem Gebet "Vater unser". Jesus hat hier auch nicht gesagt "meines Vaters", sondern er sagte "des Vaters".

"Mein Vater" hat Jesus auch oft genug gesagt. Z.B.:
Matthäus 16:16 "Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!
16:17 Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel."

: Moses hat gesagt (vgl. 5.Mose 18/15-19):
: "Einen Propheten wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brüdern gleichwie mich; dem sollt ihr hören in allem, was er euch sagen wird, und es wird geschehen, wer diesem Propheten nicht hören wird, der soll vertilgt werden aus dem Volk." (Apostelgeschichte 3/22)
: Dies würde wohl besser auf den Propheten Muhammad, Allahs Segen und Friede auf ihm, zutreffen.

Das habe ich schon woanders für Jesus bewiesen, daher hier nur kurz:
Mohammed hatte viele Frauen, Mose nur eine, Jesus vermutlich keine.
Mohammed hat gesündigt, Mose hat die Leute aus der Knechtschaft in Ägypten befreit, Jesus hat uns von der Knechtschaft der Sünden befreit.
usw.
Jesus war besser als Mose, das stimmt.
Mohammed war ja vielleicht Mose tatsächlich ähnlich, aber mit dem Propheten kann er nicht gemeint sein, da er die Leute nicht auf Gottes eingeschlagenen Weg führte, sondern wieder zurück in die Sünden.


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