Einheit nicht Gleichheit

Abgeschickt von Andreas (webmaster) am 26 Juni, 2003 um 23:42:00:

Antwort auf: Das Christentum als "Einheit" von Katharina am 23 Juni, 2003 um 22:24:48:

Hallo Katharina,

danke für das Lob.
Wie schon bei der Dreieinigkeit ist die Einheit der Christen keine Gleichheit.
In meiner Gemeinde erlebe ich tatsächlich, dass Menschen unterschiedliche Meinungen haben, dennoch sind wir eins im Heiligen Geist, denn wir halten den Andersmeinenden nicht für dumm oder müssen ihn unbedingt von unserer Sichtweise überzeugen, sondern wir geben Hilfen, die Wahrheit zu erkennen und wissen, dass sie sich unterschiedlich darstellt.
Was uns vereint ist die Liebe untereinander und das gleiche Ziel, Gott zu ehren und seinem Sohn zu folgen.
Diese Liebe wird in 1.Korinther 13:4-7 beschrieben:
"Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie blähet sich nicht, 5 sie stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, 6 sie freut sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit; 7 sie verträgt alles, sie glaubet alles, sie hoffet alles, sie duldet alles."
Diese Liebe sollte unter allen Christen herrschen. (Leider merkt man davon nur wenig in diesem Forum.)
Wir machen Fehler, aber wir (alle Mitglieder meiner Gemeinde) suchen weltweit in Einheit Jesus zu folgen, ohne alle gleich zu sein. (Für andere, die ich nicht kenne, kann ich leider nicht sprechen, hoffe aber, dass es noch viele andere gibt.)

: 1, Ein "einheitliches" Christentum ist eine Idealvorstellung, denn wären wir alle tatsächlich hundertprozentig geeint in unserem Glauben, so wäre unsere REligion geradezu perfekt. Und ist es nicht gerade die eben nicht vorhandene Perfektion, die uns von Gott unterscheidet?

Da hast Du recht. Wer sich allerdings an Gottes Gebote als Gemeinde hält, dem wird Gott auch die entsprechenden Segnungen schenken. Bei entsprechender Unterwerfung unter Gottes Willen läßt sich auch ein guter Teil der Perfektion erreichen.

: 2, Glaube hat etwas mit Emotion zu tun. Erst wenn jemand mit dem Herzen glaubt, kann er auch mit dem Verstand glauben...Und Emotion hat etwas mit Individualismus zu tun, jeder Mensch empfindet anders. Gerade deshalb wird es immer wieder verschiedene Glaubensgrüppchen geben.

Emotionen allein führen tatsächlich zu den Grüppchen. Vertrauen in Gott und Unterwerfung unter den Heiligen Geist würden helfen, eine Einheit zu bilden, wo es aber durchaus verschiedene Meinungen geben kann.

: 3, Alle reden immer von den Unterschieden. Ich frage: Sind die Gemeinsamkeit nicht viel wichtiger???

Beides ist tatsächlich wichtig. Es darf keine Irrlehre verbreitet werden. Da kann es noch so viele Gemeinsamkeiten geben, wenn jemand ein anderes Evangelium lehrt, so ist dies verflucht.
Allerdings bin ich mir leider nicht sicher, was alles zum Evangelium gehört. Da bin ich gerade am Forschen.
(Wenn jemand eine genaue Definition des Evangeliums kennt, so wäre ich dankbar diese zu erhalten.)

: 4, Die einheit lässt uns blind werden für anderes...Die Vielfalt öffnet uns die Augen!

Genau. Dennoch betete Jesus dafür, "daß sie vollkommen seien in eins und die Welt erkenne, daß du mich gesandt hast und liebest sie, gleichwie du mich liebst." (Johannes 17:23)
Es ist also möglich auf sinnvolle (göttliche) Art eins zu seien und dennoch die Vorzüge der Vielfalt zu haben. (Wie es auch in meiner Gemeinde vorgelebt wird.)

Übrigens: Es gibt Tatsachen, über die man nicht verschiedene Meinungen haben darf.


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