Re: Trotz der deftigen Sprache lasse ich den Artikel drin.

Abgeschickt von Andreas am 25 Juni, 2002 um 08:15:39:

Antwort auf: Re: Trotz der deftigen Sprache lasse ich den Artikel drin. von John am 07 Juni, 2002 um 11:27:12:

: : Trotz der deftigen Sprache lasse ich den Artikel drin.
: Das zeugt von Toleranz, die nicht unbedingt alle Gläubigen (und Ungläubigen natürlich) an den Tag legen. Respekt.

Allerdings habe ich nun die Kraftausdrücke etwas abgeändert. Ich hoffe, das ist in Ordnung. Der Sinn wird jedenfalls nicht verfälscht.

: : Er zeigt, wie unsere (die christliche) Botschaft auf Leute wirken kann.
: Richtig. Das Angebot von Mary und John klingt völlig absurd, oder? Warum? Weil hier Begriffe ausgetauscht wurden. Wir haben die christlichen Begrifflichkeiten in einem sehr jungen Alter und in einem bestimmten Kontext mit vorgegebenen Assoziationen gelernt. Wird die ganze Geschichte mit anderen Begrifflichkeit in einer (zugegebenermaßen stark verkürzten) Analogie dargeboten, sieht es auf einmal völlig absurd aus. Natürlich bedeutet Christsein mehr, als einen 20-Euro-Schein zu finden. Aber der Kern der Sache ist doch damit getroffen, dass auch das Christentum ein durch nichts verifizierbares Heilsversprechen gibt?

Ist es wirklich nicht verifizierbar? Das Üble ist ja, dass in den meisten Gemeinden es tatsächlich nicht zu erkennen ist. Es gibt aber auch Gemeinden, die konsequent nur die Lehren Gottes betrachten und danach Leben. Dort kann man dieses Heilsversprechen schon ganz gut erkennen. Ausserdem bin ich sicher, dass Jesus vor ca. 2000 Jahren gelebt hat. Selbst, wenn das Neue Testament in Teilen nicht wahr wäre, muss er doch einiges großartiges getan haben, sonst wäre die Reaktion der Welt nicht so stark gewesen. Die Christen damals waren jedenfalls 100% vom Heilsversprechen überzeugt.

: Das "ich" in dieser Analogie repräsentiert das, was man gemeinhin als "gesunden Menschenverstand" bezeichnen könnte. Dieser kann vielleicht (meine persönliche These ohne Absolutheitsanspruch) durch frühkindliche, fortlaufende Indoktrination in Bezug auf die spezifisch christliche Begrifflichkeit untergraben werden. Erst wenn die Begrifflichkeiten andere werden, tritt er wieder auf den Plan. Ich bin mir fast sicher, dass nahezu jeder Mensch in unseren Breiten ähnlich auf die christliche Botschaft reagieren würde, wie das "ich" in der Analogie, wenn man nie zuvor mit dem Christentum in Berührung gekommen wäre.

Es reagieren auch so viele Menschen genauso wie das "ich".

: Mir musste man als Schulkind auch erst "beibringen", Dinge zu glauben, die ich als Kind intuitiv zunächst nicht glauben konnte (z.B. die Wunder Jesu). Auf diesen Glauben konditioniert zu werden ist die VORAUSSETZUNG dafür, dass man überhaupt einen WILLEN bzw. die BEREITSCHAFT dazu entwickelt, sich mit "Gottes Wort und denken genauer" zu befassen.

Die Menschen interessieren sich allerdings für alle möglichen Dinge, ohne vorher konditioniert worden zu sein. Wichtig ist meist nur, dass sie sehen, dass andere damit irgendwie besser leben, sich das ganze gut anhört oder Spaß macht.

: Rein vernunftmäßig/logisch betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit, dass das christliche Heilsversprechen gehalten wird oder dass ein Hank dir 1 Mio. Euro schenkt, exakt gleich.

Oberflächlich betrachtet sieht das so aus.

: Dass du die Wahrscheinlichkeit unterschiedlich bewertest, liegt in deinem rein subjektiven "Vertrauen in Gottes Wort" begründet. Ist dieses Vertrauen Ursache deines Glaubens oder ist das Vertrauen Folge eines konditionierten Glaubens, quasi eine Überbrückung der kognitiven Dissonanz?

Also, ich habe schon als Kind alles mögliche über Gott gelernt, wie das hier eben so üblich ist. Später war mir das Ganze aber doch zu unwirklich, wobei ich aber immer an irgendeine höhere Intelligenz glaubte, denn spätestens, als es im Physik-Leistungskurs mehr Fragen als Antworten gab, wurde mir klar, dass es irgendetwas geben muss. Jetzt kann man natürlich sagen, dass wir auch als Götter verehrt würden, wenn wir mit unserer Technik in die Steinzeit zurückkämen. Aber einige grundlegende Dinge lassen sich einfach nicht erklären. Manche werden erklärt, werfen aber wieder neue Fragen auf.
1998 habe ich eine Gemeinde kennengelernt, wo mir meine Fragen erklärt wurden und wo ich sehen konnte, dass die in der Bibel beschriebenen Dinge auch heute noch wichtig sind.
Für mich steht und fällt alles mit Jesus. Wie oben schon beschrieben war er irgendwie besonders und er war der Meinung, dass es einen Gott gibt.
Das gilt für mich mindestens so lange, bis ein ähnlich besonderer Mensch kommt und sagt, dass es keinen Gott geben kann. (Was ich für unmöglich halte.)
Also, ich glaube an die Wahrheit der Bibel, aber selbst wenn man noch Abstriche machen sollte, ist klar, dass es mehr gibt als wir uns normal vorstellen können.

: Ich freue mich auf den Austausch und bin auf deine Meinung gespannt.

Entschuldigung für die späte Antwort. Bin auch schon gespannt, was Du so sagst.


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