Jesus = Diener Gottes

Abgeschickt von Andreas am 06 August, 2002 um 07:41:03:

Antwort auf: JESUS IM KORAN (bitte den Text lesen, sehr informativ) von Harun Karaca am 24 Juli, 2002 um 20:34:58:

: (4) Ein letzter gewichtiger Titel Jesu im Koran ist »Diener Gottes« (abd Allâh). Diese Bezeichnung ist kein exklusiver Titel für Jesus, sie ist vielmehr die grundsätzliche Be-stimmung des Menschseins als solchen. Der Anthropologie des Koran zufolge besitzt der Mensch eine abd-Struktur (vgl. Sure 51:56; 7:194; 13:15, f; 21:26). Der Mensch als »Diener« ist, was er ist, in seiner Verwiesenheit und seinem Angewiesensein auf Gott als seinem alleinigen »Herrn« (rabb). Jesu Bezeichnung als abd ist von dieser Herr-Diener-Relation bestimmt. Solches abd-Sein des Menschen bedeutet nicht die blinde Unterwerfung eines unmündigen Sklaven, sondern »die Entfaltung des eigentlichen Kerns seines Daseins«, wie der muslimische Theologe Abdoldjavad Falaturi betont. Mit dem aus der jüdisch-christlichen Tradition stammenden Titel des »Gottesknechts« soll ebenso wie mit der Bezeichnung »Sohn Marias« gesagt werden, dass Jesus nicht der »Sohn Gottes« ist.

Das würde mich wundern, wenn durch Gottesknecht die Sohnschaft aufgehoben würde. Dies ist nur eine zusätzliche Beschreibung Jesus', genauso wie Sohn der Maria.
Alle drei Behauptungen sind wahr: Jesus ist Gottesknecht, Jesus ist Sohn der Maria, Jesus ist Sohn Gottes. Nichts schließt das andere aus.

: Die Behauptung einer Gottessohnschaft Jesu kann sich dem Koran zufolge nicht auf Jesus berufen - mehr noch: sie steht geradewegs im Widerspruch zu seinem Selbstzeugnis. Gott ist nicht sein Vater, sondern sein Herr.

Angenommen, mein Vater wäre General in einer Armee. Wenn ich jetzt Offizier in der selben Armee würde, wäre dann der General mein Vater oder mein Herr?

: Genauso wenig wie die Engel, die in der unmittelbaren Gegenwart Gottes leben, ist Jesus zu stolz dafür, sich dem Einen und Einzigen Gott als sein Geschöpf unterzuordnen, wie Sure 4:172 betont: »Der Messias wird es sicher nicht aus Widerwillen ablehnen, Diener Gottes zu sein, und auch nicht die in die Nähe (Gottes) zugelassenen Engel. Wenn einer es aus Widerwillen ablehnt, Ihm zu dienen, und sich hochmütig zeigt, so wird Gott doch sie allesamt zu sich versammeln.«

Wie oben gesagt. Auch meinem Vater werde ich mich unterordnen, wenn er General ist und ich Offizier.

: Der Koran lehnt eine Gottessohnschaft Jesu letztlich aus denselben beiden Gründen ab, wie er auch die polytheisti-sche Auffassung der Gegner Muhammads in Mekka zurückweist. Gott duldet als der Eine und Einzige keinen Teilhaber an Seiner Seite.

Scheinbar doch. Aber ihr wisst es ja besser.

: Wer das nicht beachtet, macht sich der Sünde der »Beigesellung« (shirk) schuldig.

Und ihr bezeichnet Gott als Lügner.

: Und: Gott ist erhaben darüber, eine Gefährtin zu haben, mit der er Kinder zeugen würde.

Wie kam dann Maria zum Kind?

: Gott hat weder Töchter noch Söhne. Derlei Behauptungen, die suggerieren, Gott sei ein irgendwie geschlechtlich spezifizierbares Wesen, sind menschlich-allzumenschliche Fantasien (vgl. Sure 6:100-101; 17:111; 23:91, f; 72:3).

Gott kann alles.

: Die Juden werden dem Koran zufolge Jesus nicht gerecht, indem sie ihn in seiner Stellung herabsetzen und unterschätzen, da sie ihn für ein illegitimes Kind Marias halten.

Was sagen die heutigen Juden dazu?

: Die Christen hingegen gehen zu weit, indem sie ihn überschätzen und ihn gar für einen Gott halten.

Ich bin Christ und ich halte Jesus nur für Gottes Sohn und meinen Herrn.

: Der Koran bewertet solche Übertreibung in Sure 5:17, 72 als »Unglauben« (kufr). Man muss historisch freilich berücksichtigen: Dieser Vorwurf richtete sich konkret gegen monophysitische Christen. In ihren Gottesdiensten war und ist es bis heute selbstverständlich, Christus mit »unser Gott« oder sogar mit »allmächtiger Gott« anzurufen! Demgemäß ist er in ihren Augen auch über die selbstverständlichsten menschlichen Bedürfnisse erhaben gewesen. Auch die massiven Tendenzen im (damaligen) orientalischen Christentum zur Vergottung Jesu und Marias verurteilt der Koran aufs Schärfste (Sure 5:73, 116).

Genauso wie ich.


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