29.06.2008

Abendmahl

Das Kleingedruckte wurde nicht vor der Gemeinde vorgetragen, kann aber auch interessant sein.

Hallo,

im Abendmahl wollen wir unseren Blick auf Jesus richten (1.Korinther 11:23-26).
Heute schauen wir uns mal an, wie Jesus als Licht leuchtet und was dies für uns bedeutet.

Aber zunächst eine Anekdote zum Thema:
Also: Flottenmanöver dicht an der Küste. Ein Schlachtschiff pflügt mit voller Fahrt durch die stockfinstere Nacht. Plötzlich entdeckt der Kapitän zwischen den tiefhängenden Wolken immer wieder ein Licht, das mit Kollisionskurs direkt auf ihn zuzulaufen scheint.
Er signalisiert es mit Morsecode an: „Ändern Sie Ihren Kurs 10 Grad nach Steuerbord!“
Das Licht signalisiert zurück: „Ändern Sie Ihren Kurs 40 Grad nach Backbord!“
Ärgerlich erwidert der Kommandant: „Ich bin Kapitän und im Auftrag der Regierung unterwegs. Ich hab´s eilig, ändern sie Ihren Kurs!“
Die Antwort kommt prompt: „Ich bin Leichtmatrose, ändern Sie besser Ihren Kurs!“
Der Kapitän, tobend vor Wut: „Ich bin ein Schlachtschiff. Ich ändere meinen Kurs nicht!“
Darauf ein letztes Signal: „Ich bin ein Leuchtturm.“

Früher gab es Leuchttürme, um sich in der Schifffahrt zurechtzufinden.
In der Fliegerei haben wir nun Funkfeuer, die praktisch ähnlich wie Lichter funktionieren.
Der Flughafen Tegel hat auch so ein Gerät.
Wenn ich dieses Funkfeuer empfange und darauf zufliege, dann weiß ich, dass ich bald zuhause ankomme - trotz aller dunkler Wolken, die sich in den Weg stellen.

Lichter können uns den Weg weisen oder - wie bei der Anekdote - zeigen, dass wir auf dem falschen Weg sind.

Als Jesus einmal zum Volk redete, sagte er: Ich bin das Licht der Welt. (Johannes 8:12)

Das war schon lange vorher prophezeit:
Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: ...
das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen.
“ (Matthäus 4:14-16, Jesaja 8:23-9:1)
Das ist Jesus.

Er ist das wahre Licht, das in die Welt kam und jeden Menschen erleuchtet (Johannes 1:9),
- zumindest, wenn man ihn lässt.

Weiterhin sagt Jesus in Johannes 8:12 „Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.

Also, wir haben das Licht, wenn wir Jesus nachfolgen. Wir brauchen nicht mehr in der Finsternis zu sein, sondern wir können uns freuen und glücklich sein (Jesaja 9:2-6).

Aber Jesus hat die Eigenschaft des Lichtseins sozusagen auch weitergegeben. Man wird nicht nur das Licht des Lebens haben, sondern - und das sagt Jesus:
Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.
Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.
So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
“ Das steht in Matthäus 5:14-16.

Wir haben sozusagen das Licht, also Jesus, in uns. Jesus strahlt durch uns durch, so dass wir jetzt Lichter für die Welt sind, jetzt wo Jesus nicht mehr so klar für die Welt sichtbar ist, wie vor knapp 2000 Jahren.

Wodurch leuchten wir nun für die Welt? Welche guten Werke meint Jesus in Matthäus 5?
In Matthäus folgen diese Worte den Seligpreisungen aus der Bergpredigt
- In Markus und Lukas (Markus 4:21-25, Lukas 8:16-18) stehen sie ähnlich hinter dem Gleichnis vom Sämann und damit im Zusammenhang mit dem Verständnis und der Frucht, die aus Gottes Wort kommt.
Also einmal Seligpreisungen, dann Frucht aus Gottes Wort.

Im Brief an die Epheser werden beide Aspekte wunderbar verbunden:
In Kapitel 5, Verse 8-11 steht: „Denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr durch den Herrn Licht geworden. Lebt als Kinder des Lichts!
Das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor.
(Anmerkung: Für mich deutet das auf die Seligpreisungen)
Prüft, was dem Herrn gefällt,
und habt nichts gemein mit den Werken der Finsternis, die keine Frucht bringen, sondern deckt sie auf!
“(Anmerkung: Das deutet meiner Ansicht nach auf das Verständnis und die Frucht, die aus Gottes Wort kommt.)

Vers 14 ist auch noch interessant. Da steht:
Alles Erleuchtete aber ist Licht. Deshalb heißt es: Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein.
Wenn wir glauben, umgekehrt sind, Jesus als Herrn haben und getauft sind, dann sind wir aufgewacht und von den Toten aufgestanden. Jesus Christus soll jetzt unser Licht sein.

Also, wir leuchten für die Welt, indem wir Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervorbringen und nichts mehr mit den Werken der Finsternis gemeinsam haben.
Wenn wir also Jesus´ Worte richtig verstanden haben und umsetzen (Matthäus 7:24-27).

Das ist leider nicht immer einfach (Johannes 3:19-21).

Ich kann mal aus meinem eigenen Leben berichten:
Vor drei Wochen waren meine Frau und ich mal wieder etwas weiter verreist, um zu einer Hochzeit zu gehen.
Als wir nach ca. 20 Stunden Reisezeit dort ankamen, war mein Plan, dass wir uns erst etwas ausruhen sollten und dann in die Stadt gehen, um ein paar Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.
Aber daraus wurde nichts, weil das Hotelzimmer noch nicht fertig war.
Also zogen wir unausgeruht durch die Stadt.
Wenn ich übermüdet bin, kann ich ziemlich schnell gereizt sein. Dann kommen auch die Dinge schneller wieder zu Tage, die ich schon im letzten Abendmahl berichtet habe. Dann kann ich ziemlich schnell verurteilen und ungeduldig sein.
Die Wahrheit zu sagen, fällt mir dann nicht so schwer, aber dies mit Liebe und Barmherzigkeit zu tun, klappt dann oft nicht.
Und somit war es nicht gerade unser schönster Tag in unserer Ehe.

Jesus war da ganz anders - und so möchte ich eigentlich sein.
Ich glaube, dass er auch ganz schön müde war als er sich für uns am Kreuz geopfert hat. Seit dem frühen Morgen hat er im Tempel gelehrt (Lukas 21:37-38) und abends gab es das Passahmahl, wo er das Abendmahl einsetzte.

Selbst auf dem Weg zum Kreuz hat Jesus als Vorbild geleuchtet, obwohl er da bestimmt ganz schön fertig war.
Schließlich sagt man heute noch, dass man von Pontius zu Pilatus geschickt wurde, wenn etwas ermüdend und nervenaufreibend war.
Trotz Müdigkeit und Schmerzen hatte Jesus sich unter Kontrolle.

Und dann wurde Jesus am Kreuz erhöht. Das Licht wurde sozusagen auf den Leuchter gesetzt und leuchtet von dort aus noch so stark, dass es zumindest einen der Räuber, die mit Jesus gekreuzigt wurden, zur Umkehr bringt.
Er strahlt von da aus - und durch seine Auferstehung - Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit aus.
Selbst der Hauptmann, der die Kreuzigung überwachte, wurde davon überzeugt, dass Jesus Gottes Sohn ist.

Um noch mal auf das Bild vom Anfang zurückzukommen:
Wenn ich mich an Jesus orientiere, also auf das Licht zusteuere, dann weiß ich, dass ich bald in meinem geistlichen Zuhause, bei Gott, ankomme.
Da hilft mir besonders der Blick auf´s Kreuz und was Jesus da für uns tat.

Lasst uns jetzt in der Stille des Abendmahls an Jesus´ großartiges Vorbild denken.

Gott sei die Ehre.


Lasst uns beten:

Großer Gott, Jah, unser Vater,

Jesus ist ein super Vorbild und ich danke Dir, dass Du ihn zu uns geschickt hast, damit wir nicht mehr in der Finsternis wandeln müssen.

Hilf uns Jesus nachzufolgen und Deinen Willen zuerst zu erkennen und dann auch zu tun.

Danke für Dein Vertrauen in uns, dass wir jetzt Jesus´ Licht widerspiegeln können und die Leute um uns herum Dich preisen sollen, wenn wir dieses Licht leuchten lassen.

Mögest Du, Jah, durch den Heiligen Geist in uns verherrlicht werden.
Im Namen von Jesus: Amen.

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Inhaltlich geändert : 29.06.2008