08.03.2009

Abendmahl

Hallo,

im Abendmahl wollen wir unseren Blick auf Jesus richten (1.Korinther 11:23-26).
Heute schauen wir uns mal an, wie groß die Vergebung eigentlich ist, die wir durch Jesus von Gott bekommen haben.

Überleg Dir mal, was Deine größte Sünde war. Was hat Deine Beziehung mit Gott besonders belastet? Oder sogar zerstört?
Was hat Deine Beziehung mit anderen belastet oder zerstört?

- Diese Sünde wurde Dir bei der Taufe vergeben.
Aber behalt sie mal im Hinterkopf.

Ich hole mal etwas aus - wenn Ihr mögt könnt Ihr währenddessen schon mal Apostelgeschichte 22 aufschlagen:
Vor einem Monat waren wir Skifahren. Unter anderen waren auch Hagen und Elisabeth dabei, die 6 und 4 jährigen Kinder der Kallmeyers.
Dagmar vertraute uns Hagen an, als er dann schon etwas fahren konnte und wir zogen los.
Ab und zu dachte ich mir, dass ein Kind in so einem Sessellift ja ziemlich einfach durch die Sicherungen durchrutschen könnte.
Einmal dachte ich, dass jemand anderes auf Hagen aufpasst. Aber als er dann an mir schußfahrend vorbeischoß, fühlte ich mich doch verantwortlich.
Aber er fuhr so schnell, dass ich ihn nicht mehr einholen konnte.
Am Ende der Piste gab's einen weiteren Abhang und Bäume, aber Hagen konnte natürlich bremsen und war ganz verblüfft, als ich ihn bat, langsamer zu fahren.
Er sagte, dass er die Ski doch beherrschte, was ja auch stimmte.

Naja, jedenfalls kam mir in den Sinn, was wäre denn, wenn Hagen etwas Schlimmes passieren würde, während er unter meiner Obhut ist.
Das würde meine Beziehung zu den Kallmeyers ganz schön belasten,
weil es mir peinlich wäre
und ich traurig über meinen Fehler wäre
und natürlich über die Beeinträchtigung, die die Kallmeyers durch mein Versagen hätten.
Vielleicht würden dann auch sie ungerne mit mir zu tun haben, weil sie sich dann immer daran erinnern würden, was ihrem Sohn durch meine Verantwortungslosigkeit passiert ist.

Ein Glück ist das alles nur Theorie und wir hatten viel Spaß, aber überlegt mal, wie stark die Beziehung belastet wäre, wenn ich Hagen sogar mit Absicht etwas angetan hätte.

Da wäre Vergebung nicht einfach und in der normalen Welt würde mir nicht so schnell wieder jemand ein Kind anvertrauen.
Man würde sogar gerechte Strafe fordern.

Paulus hingegen hat Kinder verfolgt und umbringen lassen, nämlich die Kinder Gottes - die ersten Christen.

Für mich ist das die größte Sünde, die man tun kann - den geliebten Kindern von jemandem etwas anzutun.
Paulus bezeichnet sich dementsprechend auch als ersten Sünder (1.Timotheus 1:12-15).
Paulus hat das zwar mit falschem Glauben, aber aus voller Absicht gemacht und bekennt seine Sünde auch an verschiedenen Stellen im Neuen Testament.

Er hat die Christen bis auf den Tod verfolgt, hat Männer und Frauen gefesselt und in die Gefängnisse eingeliefert (Apostelgeschichte 22:4) und ließ sie in den Synagogen auspeitschen. Auch als das Blut von Stephanus vergossen wurde, stand er dabei, stimmte dem zu und paßte auf die Kleider derer auf, die ihn umbrachten (Apostelgeschichte 22:19-20).

Das war Paulus' Sünde und das erstaunliche ist, dass Jesus auf ihn zugeht und ihm vergibt.

Ich kann mir vorstellen, dass Paulus teilweise unter seiner früheren Sünde ganz schön gelitten hat. Vielleicht hat er Verwandte und Freunde von Stephanus oder von anderen, an deren Tod er beteiligt war, getroffen als er predigend umherzog?

Trotz der riesigen Sünde, ging Jesus nicht nur auf Paulus zu und vergab ihm, nein, er vertraute ihm auch noch Gottes Kinder an, nämlich die Heiden (Apostelgeschichte 22:21).

(Weil ihm die Umkehr geglaubt wurde.)

Zu Paulus wurde in Apostelgeschichte 22 in den Versen 14 und 15 gesagt:
... Der Gott unserer Väter hat dich dazu erwählt, seinen Willen zu erkennen, den Gerechten zu sehen und die Stimme seines Mundes zu hören;
denn du sollst vor allen Menschen sein Zeuge werden für das, was du gesehen und gehört hast.


(Anscheinend war der Auftrag an Paulus schon klar, bevor er überhaupt Christ wurde.)

In Vers 16 wurde er dann aufgefordert: "Was zögerst du noch? Steh auf, laß dich taufen und deine Sünden abwaschen, und rufe seinen Namen an!"

Paulus wusste, welch riesige Vergebung ihm geschenkt wurde, als seine Sünden in einer einfachen Taufe abgewaschen wurden. Das veränderte sein ganzes Leben.

Wenn ich so an meine schlimmsten Sünden denke, dann habe ich ja nicht so etwas Schlimmes wie Paulus getan. Und Ihr wahrscheinlich auch nicht.

Aber eigentlich ist Jesus wegen aller unserer Sünden gestorben (Offenbarung 1:5) - egal wie groß oder klein die waren.
Somit sind wir alle mit Paulus vereint, denn aufgrund unserer Sünden hat sich Jesus für uns am Kreuz geopfert.

Jesus der geliebte Sohn Gottes.

Und obwohl wir dafür mitverantwortlich sind, kam Gott auf uns zu und bot uns die Taufe zur Vergebung unserer Sünden an.
Wir sehen, dass Paulus vergeben wurde, also ist auch uns alles vergeben - selbst unsere schlimmste Sünde.

Danke Gott und vielen Dank Jesus.

Lasst uns beten:
Großer Gott, Jah, unser Vater,

Du bist so erstaunlich und so anders, als wir das von Menschen her kennen. Vielen Dank für Deine riesige Gnade und Vergebung. Danke für Deinen Sohn.
Du suchst unsere Beziehung, selbst wenn wir sie durch unsere Sünde zerstört haben.
Dir sei die Ehre in Ewigkeit.

Du hast Paulus vergeben und somit kann jedem Menschen vergeben werden.

Danke für das Brot, das der Leib Deines Sohnes ist. Danke, dass Du uns Anteil haben lässt und uns Dein Reich anvertraut hast. Danke, dass Du uns andere Menschen anvertraut hast, obwohl wir schon viele Fehler gemacht haben.

Danke für den Wein, das Blut Deines Sohnes, das für uns vergossen wurde, um uns von unseren Sünden zu reinigen (1.Johannes 1:7) und an dem wir alle gleich schuldig sind.

Gedenke, o Herr, Deiner Gemeinde, daß Du sie erlöst von allem Übel und sie vollkommen machst in Deiner Liebe, führe die Menschen zusammen in Dein Reich, das Du ihnen bereitet hast.

Mögest Du, Jah, durch den Heiligen Geist in uns verherrlicht werden.
Im Namen von Jesus: Amen.
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Inhaltlich geändert : 08.03.2009