Re: re:

Abgeschickt von Simon am 31 August, 2002 um 16:12:11:

Antwort auf: Re: re: von RH am 29 August, 2002 um 14:45:40:

Hallo RH,

: "Christen sagen nicht, daß der Mörder schlecht ist, sie sagen nur, daß seine Taten falsch sind."

: Nein, nein, ich meinte schon die Taten, nicht die Menschen, was manche Christen immmer sogerne anführen. Das klinge mehr als zynisch, weil es die Menschen von ihrer Identität trennt, als ob sie leere Hüllen wären und nur die Tat gut oder göse. Aber weder die Menschen noch die Taten sind IN GRUNDE gut oder böse, sie sind einfach da.

Die Trennung der Betrachtung des Menschen (der einen absoluten Wert an sich hat) von seinen Handlungen, war einer der größten zivilisatorischen Fortschritte. Die Identität eines Menschen ist weitestgehend von diesem selbst gewählt, und nicht jede Identität ist gleichwertig. Wenn jemand der Ansicht ist, seine Identität bestehe darin, ein Nazi oder ein Islamist zu sein, ist das kein Grund dafür, diese Entscheidung nicht zu kritisieren. Das selbe gilt für da, was allgemein als homosexuelle Identität betrachtet wird. Sagen dir die Begriffe Darkroom und Cruising etwas? Das sind Taten, für die ein Mensch sich entscheidet.

: Wir haben keine Freßfeinde mehr, aber das führt zu Überbevölkerung und das dazu, daß eben die Nahrung nicht mehr für alle reicht, wie wir das in immer mehr Staaten Asiens merken.

Das ist falsch. Hungersnöte sind bislang nicht durch Bevölkerungswachstum entstanden, sondern durch politische Fehlentscheidungen. In Europa gab es keine Hungersnöte mehr seit ca. 150 Jahren, sie wurden durch Zivilisation beseitigt (bessere Anbaumethoden, Marktwirtschaft etc.). Deine Lösung für das Hungerproblem, nämlich natürliches Ableben bei Nahrungsmangel, ist der Kern des Hungerproblems und nicht seine Lösung.


: Wie gesagt, Glaube ist eine Form der Herrschaftsausübung.

Nein, Glaube ist individuellen Bekenntnis (zumindestens wenn man der Bibel folgt)

: Ich habe den Klerus und die Christen nach den von ihnen selbst aufgestellten Grundsätzen betrachtet und das Bild, das da herauskommt, müßte jeden Christen schockieren.

Es hat tatsächlich viele Christen schockiert was der Klerus zeitweise angestellt hat. Sagt dir der Name Martin Luther etwas?

:Deshalb ist Glaube keine Vernunft, keine Humanität, sondern eine Ideologie, wie Kommunismus und Faschismus.

Die Schlußfolgerung ist falsch: Menschen haben die Kirche immer wieder auf der Grundlage des Glaubens reformiert, wenn diese zu weit vom Glauben abgewichen ist. Die Kirche und der Klerus sind nicht der Glauben, sondern sie müssen sich am Glauben messen lassen.
Außerdem ist eine Ideologie ein politisches Gedankengebäude, kein spirituelles.


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