Fragen und Antworten

Abgeschickt von Ein Reisender am 06 August, 2002 um 11:25:30:

Antwort auf: Was haben wir zu verlieren ? von Ein Reisender am 06 August, 2002 um 11:20:19:

1.) Was bedeutet das Wort ,,Islam“ ?

Islam bedeutet Frieden machen und Hingabe. Frieden machen heißt, daß der Gläubige mit sich selbst und mit seiner Umgebung in Frieden leben soll. Hingabe drückt sich in der Annahme des Willens Gottes aus. Der Muslim erlangt mit dem Islam Frieden durch die Hingabe an Gottes Willen.
Im Koran, der heiligen Schrift der Muslime, sagt Gott selbst, daß Er den Islam für die Menschen als Religion erwählt hat:".. Heute habe ich für euch eure Religion vollständig gemacht, und Ich habe Meine Gnade an euch erfüllt, und Ich habe für euch den Islam als Religion gemacht..." (Koran 5:3).
Die abendländische Bezeichnung ,,Mohammedaner" lehnen die Muslime ab, da Muhammad (Allahs Segen und Frieden auf ihm) als Prophet der Überbringer der Botschaft des Islam war, Gott allein aber anbetungswürdig ist.


2.) Wer ist ,,Allah"?

Allah ist das arabische Wort für ,,der eine Gott" und nicht der Name eines privaten Gottes der Muslime. Allah ist der einzige zu Recht angebetete und verehrte Schöpfer des Universums; auch arabische Christen nennen Gott Allah. Er schuf die Menschen und zeigte ihnen durch seine Offenbarung den besten Weg für sie im Diesseits, damit sie im Jenseits nicht eine Strafe erleiden.


3.) Was bedeutet die Bezeichnung „MusIim“ ?

Der Bedeutung des Wortes nach ist ein Muslim jemand, der sich freiwillig dem Willen Gottes hingibt und das „Frieden machen“ als seine Aufgabe ansieht. Man wird Muslim, indem man erklärt, daß es keinen Gott außer dem Einen gibt und Muhammad der Gesandte Gottes ist. Im weitesten Sinne ist ein Muslim jemand, der sich freiwillig und bewußt dem Willen Gottes hingibt. Deswegen waren alle Propheten, die dem Propheten Muhammad vorausgingen, ebenfalls Muslime. Der Koran erwähnt in besonderer Weise Abraham, der lange vor Moses und Jesus lebte und der ,,nicht Jude und nicht Christ', sondern ,,Muslim" war (Koran 3:67)*, weil er sich dem Willen Gottes hingegeben hatte.
Andererseits gibt es Menschen, die sich zwar Muslime nennen, sich aber nicht dein Willen Gottes unterordnen, während andere wiederum ihr Bestes geben, um eine islamische Lebensweise zu führen. Man kann sich kein Urteil über den Islam bilden, wenn man nur die Menschen betrachtet, die zwar einen muslimischen Namen fragen, sich aber in ihren Handlungen. und in ihrer Lebensweise nicht wie Muslime verhalten. Inwieweit jemand Muslim ist, hängt von der Bereitschaft ab, mit der er sich in Glaube und Tat dem Willen Gottes hingibt.


4.) Wer war Muhammad?

Muhammad wurde um das Jahr 570 n.Chr. in der Stadt Mekka in Arabien als Mitglied eines angesehenen Stammes geboren. Seine Vorfahren gehen auf den Propheten Ismael, den Sohn Abrahams, zurück. Muhammads Vater starb vor dessen Geburt und seine Mutter, als er sechs Jahre alt war. Er besuchte keine Schule, sondern wurde - wie in jenen Tagen üblich - von einer Amme aufgezogen und später von seinem Großvater und seinem Onkel aufgenommen und erzogen. Von seiner Jugend an war er als rechtschaffener Mensch bekannt. Ungefähr im Alter von vierzig Jahren schien ihm der Engel Gabriel in jener Höhle, in der er zu meditieren pflegte, und offenbarte ihm, daß er ein Prophet Gottes sei. Die folgenden Offenbarungen Gottes wurden
in einem Zeitraum von 23 Jahren herabgesandt und später in Buchform zusammengetragen. Dieses Buch, der Koran, ist für Muslime die letzte und abschließende Offenbarung Gottes. Der Koran ist unverändert und in seiner Originalform erhalten; er bestätigt die Thora, die Psalmen und das Evangelium, welche die Menschen im Laufe der Zeit verändert haben.

5.) Beten die Muslime Muhammad an?

Nein. Die Muslime beten weder Muhammad noch irgendeinen anderen Propheten an. Die Muslime erkennen alle früheren Propheten an, so Adam, Noah, Abraham, David, Salomo, Moses, Jesus und alle anderen (Friede sei mit ihnen allen). Die Muslime glauben, daß Muhammad das Siegel der Propheten war, d.h. der letzte der Gesandten Allahs. Sie glauben, daß allein Gott und nicht irgendein menschliches Wesen angebetet werden darf.


6.) Warum darf ein Muslim eine Nichtmuslima heiraten, aber umgekehrt nicht ?

Ein muslimischer Mann darf eine nicht muslimische Frau nur dann heiraten, wenn sie eine Christin oder eine Jüdin ist. Angehörige anderer Religionen bzw. Atheisten darf er nicht heiraten.
Solange es aber muslimische Frauen gibt, sollte darauf geachtet werden, sie zu heiraten. Wer dennoch eine Jüdin oder eine Christin heiratet, dessen Ehe ist zwar vor Gott trotzdem gültig, es wird aber nicht gerne gesehen. Umgekehrt, also daß eine muslimische Frau einen Andersgläubigen heiratet, ist nicht möglich.
Warum nicht ? Der Islam ist die letzte aller Offenbarungsreligionen. Als letztes Buch hat Allah nach der Thora und der Bibel den Qur’an zu uns Menschen geschickt; mit seinem Erscheinen wurden die vorherigen Bücher abgelöst. Der Islam ist also die letzte und vor Gott die Religion, die von allen Menschen praktiziert werden sollte. Wenn Sie jetzt aber eine muslimische Frau mit einem Juden oder einem Christen verheiraten, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, daß diese Muslima eine Jüdin bzw. eine Christin wird, denn der Mann könnte verlangen, daß sie ihren islamischen Glauben aufgibt.
Zumindest könnte er auf psychologischer Ebene Druck auf sie üben.
Selbst wenn dies nicht geschieht, richtet sich eine Frau meistens nach dem Mann. Aus diesem Grund wird der Mann aus seinen Glauben heraus handeln und sagen:
„Ich glaube nicht wie Du; dieses und jenes wirst du so machen, wie ich es will.“
Diese Probleme werden in der Frau ein großes Unwohlsein hervorrufen. Die Frau will diesem entgehen und als Ergebnis wird sie ihre Religion aufgeben und eine Jüdin oder eine Christin werden.
Kann das umgekehrt nicht der Fall sein ? Also daß ein muslimischer Mann seine jüdische oder christliche Frau zwingt, Muslima zu werden ? Nein, das kann auf keinen Fall passieren, denn dieses wird uns Muslimen von Allah im Qur’an ausdrücklich verboten. Qur’an, Sure 2, Vers 256 „ Es gibt keinen Zwang im Glauben“.
Eine jüdische oder christliche Frau ist in einer Ehe also durch den Qur’an vor Zwang geschützt. Zusammengefaßt, wenn die Wahrscheinlichkeit, daß ein muslimischer Mann aufgrund der Heirat mit einer Nichtmuslima, ein Jude oder ein Christ wird, 10 %, beträgt, wird umgekehrt bei einer muslimischen Frau eine Wahrscheinlichkeit ihre Religion zu wechseln auf über 50 % geschätzt.
Weil der Islam aber möchte, daß alle Menschen Muslime werden und eine so hohe Wahrscheinlichkeit besteht, daß ein Mensch seine Religion aufgrund von Zwängen aufgibt, ist eine derartige Heirat nicht erlaubt.


7.) Warum tragen Frauen ein Kopftuch ?

Weil es im Qur’an von Allah aufgetragen wurde. Wenn wir aber nach dem Sinn fragen, könnten uns folgende Aspekte weiterhelfen .

- religiöse Aspekte: Der Muslim sollte auch bezüglich seiner Kleidung auf Bescheidenheit Wert legen, und der Mensch sollte nicht als bloßes Objekt der Begierde betrachtet werden. Deshalb gibt es im Islam sowohl für Männer als auch für Frauen Bekleidungsvorschriften. Die Kleidung darf weder zu dünn sein, noch zu eng anliegen, damit die Körperformen nicht sichtbar werden. Die Bekleidung des Mannes muß mindestens den Bereich vom Nabel bis zum Knie bedecken, bei der Frau muß die Kleidung ihren ganzen Körper, außer ihrem Gesicht und ihren Händen, bedecken. Die Verschleierung des Gesichts ist nicht vorgeschrieben.

Das Kopftuch der muslimischen Frau ist Teil ihrer gesamten Kleidung, die bestimmten Vorschriften unterliegt. Muslime sollten grundsätzlich Kleidung tragen, die den Körper in der Weise bedeckt, daß die Figur nicht sichtbar wird, um das Interesse des anderen Geschlechts nicht auf sich zu lenken. Deshalb sollte die Kleidung wie oben erwähnt ,weder zu eng anliegen noch durchscheinend sein. Da die Haare bzw. Frisur der Frau eine sehr wichtige Rolle für ihr Aussehen spielen und auch eine gewisse Anziehung ausüben können, gilt für Frauen zusätzlich, daß sie ein Kopftuch tragen. Grundlage für diese Regelungen ist die Koranstelle 24:31 sowie ein Ausspruch des Propheten Muhammad (s), nach dem von einer Frau nichts außer Gesicht und Händen zu sehen sein soll.
Die obigen Bekleidungsvorschriften gelten in Anwesenheit fremder Männer, d.h. Männer, mit denen die Frau theoretisch eine Ehe eingehen könnte. Innerhalb der Familie, einem Teil der Verwandtschaft und unter Frauen kann die muslimische Frau sich auch ohne Kopftuch zeigen. Die betreffenden Personen werden in der oben genannten Koranstelle einzeln aufgezählt. Im Alter kann die Frau ihr Kopftuch ablegen (Koran 24:60). Da sie jedoch auch eine Vorbildfunktion für Jüngere hat, ist es besser für sie, sich weiterhin den islamischen Regeln entsprechend zu bedecken.
Muslimische Mädchen kleiden sich, wenn die weiblichen Körperformen sichtbar werden (etwa mit Beginn der Pubertät), in der oben beschriebenen Art und Weise.

- wirtschaftliche Aspekte: Nicht jeder Mensch kann sich die gleiche Kleidung leisten. Eine marokkanische Frau sagte einmal, daß sich viele Musliminnen in ihrem Land deswegen „gleich“ kleiden würden, damit ärmere Frauen keinen Neid bekämen. Man ( d.h. Frau) sollte deshalb auch an andere denken , wenn man sich „schöne“ Sachen anzieht. Somit ist die Verschleierung eine Symbol des „Respekts“.

- Kulturelle Aspekte : Menschen (d.h. Frauen wie Männer) tragen in heißen und staubigen Zonen Kleidung, die sie vor Hitze und Staub schützen. Das Tragen von Kopfbedeckungen schränkt sich demnach nicht nur auf eine religiöse Überzeugung ein, sondern ist unabhängig vom Glauben ein kulturelles Merkmal , das in vielen Gesellschaften unserer Erde zu beobachten ist. Es ist also zugleich ein physischer Schutz.

- Gesellschaftliche Aspekte : Alle Menschen haben in der Gesellschaft , in der sie leben „Rechte“ und „Pflichten“. Vor der Zeit der Offenbarung des Qur’an hatten die Frauen in der Gesellschaft kaum Rechte. ZB. durften Sklavinnen und Prostituierte keine Kopfbedeckung tragen,- obwohl dies im arabischen Kulturkreis üblich war – damit man sie als rechtlose Frauen von den anderen unterscheiden konnte. Als diese Frauen aber den Islam annahmen und zur Gesellschaft der Muslime gehörten, hatten sie 1. Rechte ( z.B. das Recht auf eine Brautgabe, auf Gütertrennung usw. ) und 2. waren sie frei ( d.h. sie wurden von den Muslimen freigekauft und dienten allein Gott und nicht irgendwelchen Herren).
„Muslim“ sein, bedeutet schließlich „gottergeben sein“.
Somit wurde die Kopfbedeckung zum Symbol der Freiheit aus der Sklaverei und der Prostitution , aber auch wieder zum Symbol für den Schutz durch die muslimische Gemeinschaft. Wenn sie jetzt behaupten, es gäbe keine Prostitution oder gar Sklaverei , dann ist dies nicht korrekt. Daß es Prostitution gibt, streitet niemand ab. Wir Muslime finden es schrecklich, wenn Frauen in der Werbung, in den Fernsehshows, in Geschäften oder Filmen zur Schau gestellt werden. Die Stellung der Frau wird damit erniedrigt, denn eine Frau ist im Islam sehr wertvoll. Etwas wirklich Wertvolles aber kann man für Geld nicht kaufen. Wenn dies im Westen trotzdem geschieht, dann ist das für uns Muslime eine Art moderne Sklaverei. Das Kopftuch symbolisiert hier Freiheit vor Sklaverei, Freiheit vor Unterdrückung und Schutz der Menschenwürde.


8.) Werden die Frauen gezwungen , ein Kopftuch zu tragen ?

Sie sind verpflichtet es zu tragen, weil der Qur’an und damit Allah es so will.
Was passiert, wenn sie es nicht tun? Wenn sie kein Kopftuch tragen, hören sie nicht auf, Muslime zu sein. Sie begehen nur eine Sünde, weil sie die Gebote des Qur’ans mißachten.
Sie verlieren ihren Glauben nicht, weil das Kopftuch keine Glaubensfrage ist. Nur wenn jemand behauptet, daß es keine Pflicht im Islam ist ein Kopftuch zutragen oder daß es so ein Gebot nicht gibt, nur dann ist jemand kein Muslim mehr, da er dann ein Gebot Gottes nicht anerkennt. Aber wenn jemand an ein solches Gebot glaubt und trotzdem kein Kopftuch trägt, dann ist diese Person immer noch eine Muslim, sie begeht dann nur eine Sünde.


9.) Werden die Frauen im Islam unterdrückt?

Nein, im Gegenteil. Der Islam hob die Stellung der Frau bereits vor 1400 Jahren an, indem er ihr das Scheidungsrecht, das Recht auf finanzielle Unabhängigkeit und Unterhalt, sowie das Recht, als ehrbare Frau erkannt zu werden (Hidschab), zubilligte, und dies zu einer Zeit, in der die Frauen in der übrigen Welt, Europa eingeschlossen, keine derartigen Rechte besaßen. In Bezug auf ihre religiösen Handlungen ist die Frau dem Mann gleichgestellt (Koran 33:35). Dies wird im Koran auch in 4:124 wie folgt erläutert: ,,Diejenigen aber, die handeln, wie es recht ist - sei es Mann oder Frau - und dabei gläubig sind, werden ins Paradies eingehen und nicht im geringsten Unrecht erleiden"
Der Islam erlaubt der Frau, nach der Heirat ihren Mädchenamen zu behalten, ihr selbst verdientes Geld zu verwalten und es so auszugeben, wie sie es wünscht. Er trägt dem Mann auf , die Frau in der Öffentlichkeit vor Belästigung zu beschützen. Der Prophet Muhammad sagte zu den muslimischen Männern: ,,Der Beste unter euch ist derjenige, welcher am besten zu seiner Familie ist."
Nicht der Islam, sondern einige muslimische Männer unterdrücken heutzutage ihre Frauen. Dies geschieht aufgrund ihrer kulturellen Angewohnheiten oder aus Unkenntnis über ihre eigene Religion.


10.) Hat der Mann einen höheren Stellenwert als die Frau ?

Aufgrund der Erschaffung ist der Mann der Frau oder die Frau dem Mann nicht überlegen, es gibt nur Unterschiede im Hinblick auf ihre Funktionen. Nur im Hinblick hierauf gibt es Bereiche, in denen die Frau dem Mann überlegen ist, und wiederum Bereiche, in denen der Mann der Frau überlegen ist.
Im Islam ist der Mann verantwortlich für die Familie . Dafür gibt es zwei Gründe: Der Mann ist aufgrund seines natürlichen Körperbaus stärker als die Frau. Aus diesem Grunde ist das Bedürfnis , beschützt zu werden, bei einer Frau stärker ausgeprägt als bei einem Mann; Männer können nicht durch Frauen beschützt werden. Sie sind auch nicht auf den Schutz der Frau angewiesen, aber Frauen werden durch Männer beschützt; sie brauchen diesen Schutz. Das ist der eine Grund.

Der 2. Grund ist folgender. Wie oben bereits erwähnt ist der Mann verantwortlich für die Familie . Dazu gehört auch, daß er verpflichtet ist, für die Familie zu arbeiten und Geld zu verdienen. Er muß vor der Heirat der Frau einen bestimmten Betrag als Sicherheit zahlen; er hat für die Kleidung der Frau zu sorgen; er muß sich um ihre Ernährung kümmern; er opfert also von seinem Besitz und dadurch entsteht der 2. Unterschied zwischen Mann und Frau. Als Gegenleistung fordert der Qur’an von der Frau, daß sie die Forderungen des Mannes, die nicht unislamisch sein dürfen, erfüllt und dafür sorgt, daß die Familienehre nicht beschmutzt wird. Das ist die Gegenleistung.

Ein weiterer Unterschied, den der Qur’an macht, ist folgender: Das Muttersein wird im Qur’an besonders erwähnt- hier ist die Frau dem Mann überlegen. Der Grund ist folgender:
Die Frau ist es, die das Kind auf die Welt bringt ; sie ist es, die Schmerzen erleiden muß ; sie kümmert sich die meiste Zeit um das Kind. Deswegen hat die Frau bei der Kindererziehung einen höheren Wert als der Mann.
D.h. also schon aufgrund der Erschaffung haben Mann und Frau unterschiedliche Aufgaben. Lediglich in den Funktionen ist mal das eine Geschlecht überlegen, mal das andere. Man kann also nicht behaupten, daß der Mann der Frau allein wegen der Erschaffung überlegen ist, und daß die Stellung der Frau geringer eingeschätzt wird.


11.) Wie ist die Stellung der Frau im Islam ?

Im Islam hat die Frau eine sehr hohe Stellung. Sie wird an erster Stelle als eine Mutter
gesehen und aus diesem Grund hat unser Prophet Mohammed, Friede sei mit ihm, gesagt: „Das Paradies liegt unter den Füßen eurer Mutter “, d. h. wer nicht das Wohlgefallen seiner Mutter erlangt hat, kann nicht in das Paradies gelangen. Des weiteren antwortete der Prophet auf die Frage, ob man der Mutter oder dem Vater mehr dienen soll: „Zuerst der Mutter, dann der Mutter und danach wieder der Mutter und erst danach dem Vater.“
¾ des Respektes, des Dienens und der Achtung solle man also der Mutter schenken und nur ¼ dem Vater.
Das dreimalige Betonen der Mutter hat folgenden Grund:
1. Die Frau ernährt und trägt das Baby 9 Monate in ihrem Bauch, sie erleidet Schmerzen.
2. Sie hat große Schmerzen bei der Geburt.
3. Nur die Mutter kann ihr Kind stillen. All diese 3 Punkte macht die Frau alleine und erst danach teilen sich Mann und Frau die Arbeit.
Der Islam sieht die Frau an erster Stelle als eine Mutter und betrachtet dieses als eine große Ehre. Wenn etwas eine große Ehre hat, besitzt es zugleich einen großen Wert. Wenn man aber für Geld etwas kaufen kann und verkaufen kann, dann hat solch eine Sache keine Ehre und ist etwas wertloses. Aus diesem Grund kann man eine Frau weder kaufen noch verkaufen oder zur Schau stellen lassen ; eine Frau ist ein Bestandteil einer Gesellschaft und genießt die selben Rechte, wie der Mann. Wenn der Mann das Recht hat, Besitz zu haben, dann hat die Frau das auch. Wenn der Mann Handel betreibt, kann die Frau das auch. Genauso wie der Mann durch sein Arbeiten, durch sein Geld verdienen und durch das Beschützen der Frau einen anderen Stellenwert, eine „Überlegenheit“ gegenüber der Frau genießt, genauso genießt die Frau in Dingen wie Kinder bekommen, Kinder erziehen usw. einen höheren Stellenwert als der Mann. Wenn sie also die Überlegenheit des Mannes in bestimmten Dingen mit der Überlegenheit der Frau in wiederum anderen Stellen vergleichen, muß man sagen, daß Mann und Frau denselben Stellenwert haben.


12.) Warum geben muslimische Männer den Frauen nicht die Hand ?

Daß Männer und Frauen sich einander nicht die Hand reichen sollen, ist nicht ein Gebot des Qur’ans. So ein direktes Verbot gibt es nicht. Wichtig ist nur folgendes: Was passiert, wenn sie sich die Hand reichen ? Es passiert nichts; aber wenn Mann und Frau sich länger berühren, könnten bei beiden Geschlechtern Gefühlsregungen entstehen.
Auch wenn während des Handschlags nichts passiert, es könnte aber im Nachhinein in ihren Gedanken ein Überlegen, ein Verlangen nach dieser Person zustande kommen.
Dies könnte zu unehelichen Beziehung führen. Im Islam gilt folgendes: Uneheliche Beziehungen sind eine schwere Sünde und werden von Allah hart bestraft. Da das Ziel dieses Gebotes aber nicht die Bestrafung ist, sondern die Vermeidung von unehelichen Beziehungen, müssen wir dafür sorgen, daß es zu dieser Sünde erst gar nicht kommt.
Wir sind also nicht nur verpflichtet, alle Sünden zu meiden, sondern auch die Wege, die zu solchen Sünden führen können. Es ist also ein Schutz.

Aus diesem Grunde sollten vor allem junge Menschen sich einander nicht die Hand geben, um eventuelle Regungen und Gefühle von Anfang an nicht entstehen zu lassen. ZB. sind sich die islamischen Rechtsgelehrten eindeutig in dem Punkt, daß man älteren Personen bedenkenlos die Hand reichen kann. Das Thema ist also nicht das Berühren der Hände, sondern die aufgrund der Berührung möglicherweise entstehenden Gefühle und die mögliche Konsequenzen, irgendwann eine Sünde zu begehen.


13.) Hat eine muslimische Frau das Recht auf Bildung und Berufsausübung?

Die Pflicht zur Bildung, d.h. das Streben nach Wissen gilt sowohl für den muslimischen Mann als auch die muslimische Frau. Bin Ausspruch des Propheten (s) lautet: ,,Das Streben nach Wissen ist eine Pflicht für jeden Muslim, Mann oder Frau." in der früh islamischen Zeit arbeiteten Frauen auf den verschiedensten Gebieten, manche zogen sogar mit in den Krieg, um dort die Verwundeten zu versorgen. Die erste Ehefrau des Propheten (s), Khadidscha, war eine angesehene Geschäftsfrau in Mekka, die Handelskarawanen unterhielt. Die Frau kann über ihr selbst verdientes Geld eigenständig und frei verfügen und ist nicht verpflichtet davon etwas zum Familienunterhalt beizusteuern. Denn gemäß der Aufgabenverteilung in der Familie ist der Mann alleine verpflichtet, für die Familie zu sorgen (5 Frage 2). Die Tatsache, daß vielen muslimischen Mädchen eine weiterführende Ausbildung verwehrt wird, ist nicht auf den Islam zurückzuführen, sondern auf Traditionen.

14.) Wieso dürfen muslimische Männer bis zu 4 Frauen heiraten ?

Bevor der Islam kann, gab es überhaupt keine Begrenzung. Männer könnten sich nach
Belieben mit so viel Frauen vergnügen, wie sie Lust hatten; aber Frauen dürfen nicht mehr als einen heiraten; so war es. Da es bei den Männern keine Begrenzung gab, gab es Männer die 20, 50 oder mehr Frauen hatten. Natürlich könnten sich die Männer nie um alle beschäftigen, so daß ein großer Teil der Frauen Leid ertrugen und auch nicht andere Männer heiraten konnten. Der Islam hat die Anzahl der Frauen auf 4 begrenzt.

Warum nicht eine ? Seit der Mensch auf der Erde ist, hat es immer wieder Kriege gegeben und in diesen Kriegen ist es zuerst immer der Mann, der sich eine Waffe greift und loszieht. Der Krieg erfordert immer Tode und wenn wir in die Zeitgeschichte zurückschauen, gab es solche Kriege, die Jahrzehnte gedauert haben. Beispiel hat der Krieg um die Meerenge am Bosporus 120 Jahre gedauert.
Da v. a. Männer sterben, steigt dadurch der relative Anteil der Frauen stark an.
Man darf natürlich nicht immer vom heutigen Europa ausgehen; denken wir auch an entfernte Gegenden. Es gibt viele Orte, in denen Frauen keine Arbeit finden. Wenn die Frau aber ihren Lebensunterhalt selber verdienen muß, muß sie Arbeit suchen und ist schutzlos den Männern ausgeliefert.
Was passiert, wenn die Frau kein Einkommen und kein Schutz hat und wenn ihre Anzahl sehr hoch ist, bzw. die Anzahl der Männer durch Kriege sehr gering ist, wie z. B. in Kosowo , Tschetschien, Palästina und Irak ? Wenn wir jetzt sagen, daß ein Mann nur eine Frau heiraten darf und wenn z. B. auf 10 Männer 15 Frauen zustehen, dann heiraten diese 10 Frauen und die restlichen 5 bleiben unverheiratet. Die Frau kann nicht arbeiten, kann also ihren Lebensunterhalt nicht verdienen, sie hat keinen Schutz und ist den Angriffen der Männer ausgeliefert. Um also die Frau vor solch einer Quälerei zu schützen, hat der Islam den Männern erlaubt, 4 Frauen zu heiraten. Das hat nichts damit zutun, daß der Mann seine sexuellen Gefühle befriedigen will und sollte auch nicht mißverstanden werden, zumal durch eine Mehrehe der Mann erheblich mehr Pflichten hat. Kann nicht der umgekehrte Fall eintreten also 10 Frauen auf 15 Männer ?
Dies wäre nicht so tragisch, denn zum einen benötigt der Mann keinen Schutz,
zum anderen werden meistens Männer zum arbeiten gesucht. Wie gesagt, man sollte nicht nur an die Situation in Europa denken. Beispiel: Stellen Sie sich eine Frau mit 6 Kindern in einem Ghetto in Brasilien vor. Ihr Mann wurde von Banden umgebracht und nun steht sie da ohne Arbeit, ohne Schutz und muß sich und die Kinder ernähren. Sollte so eine Frau ihren Lebensunterhalt durch Prostitution verdienen, ihre Ehre verlieren, Krankheiten in Kauf nehmen, die Kinder vaterlos erziehen oder wäre es besser, einen gläubigen Mann zu heiraten, der schon eine Frau hat ? Die Antwort ist eindeutig. Da Allah die Pflichten des Mannes gegenüber der Frau und den Kindern genau geregelt hat , sind die Männer verpflichtet , alle Frauen gleich gerecht zu behandeln.
Die Tatsache, 4 Frauen heiraten zu dürfen, zwingt uns Muslime nicht, es zu tun ; nein, Allah sagt sogar im Qur’an, daß es für uns besser ist, eine Frau zu heiraten, wenn wir nicht alle gleich behandeln können. Und welcher Mann kann schon für alle sein Frauen gleich viel Geld, gleich viel Zeit und gleich viel Liebe geben ?
Das Gebot ist also kein Freischein , sondern ein Weg, um Frauen mit ihren Kindern in Krisenzeiten zu schützen.

(Warum 4 Frauen, warum nicht 2 oder 3 ?
Selbst wenn die Anzahl 2 wäre, hätten sich dennoch Menschen beschwert.)

15.) Warum darf eine Frau nicht Vorbeterin sein ?

Eine Frau darf unter Männern keine Vorbeterin ( Imam) sein. Das muß man aus verschiedenen Gesichtspunkten betrachten. Ein Imam ist einmal jemand, der in der Moschee ein Vorbeter ist und außerdem ist ein Imam jemand, und das ist der eigentliche Grund, der einen Staat leitet.
Von einem Staatsmann erwartet jeder, daß er das Recht der Armen und Unterdrückten vor Unterdrückern schützt. Er muß also sowohl mutig, als auch stark sein und außerdem muß er vor dem Volk immer anwesend sein können. Deswegen sollte aus islamischer Sicht ein Mann einen Saat leiten. D.h. nicht, daß die Frau keine Präsidentin werden kann, aber ein Präsident muß immer anwesend sein und sich jederzeit um die Belange seines Volkes kümmern können.
Wenn aber von einer Frau verlangt wird, einen Staat zu führen, so kann sie das nur solange tun, solange sie nicht Schwanger wird und außerdem wird sie, wenn sie bereits Kinder hat, sich um die Kinder kümmern müssen, sofern sie noch gestillt werden müssen. Beides schafft sie nicht. Es wird also entweder das Volk leiden oder die Kinder und wenn sie dennoch versucht, sich um beide Dinge voll zu kümmern, dann wird sie selber leiden. Aus diesen Gründen ist nicht zu empfehlen, daß eine Frau Staatsoberhaupt wird. Ein weiterer Grund ist, wie ober erwähnt, daß der Staatsoberhaupt auch gleichzeitig Vorbeterin beim Freitagsgebet ist.
Kann das keine Frau machen ? Frauen , die ihre Regel haben, sind von der Pflicht des Betens befreit. Wenn nun eine Frau Präsidentin ist und das Gebet zu leiten hat, so muß das Gebet für mindestens 1 Woche im Monat ausgesetzt werden und das würde im Volk Unwohlsein hervorrufen und ihm schaden.
Allah verbietet es den Frauen im Qur’an nicht, Vorbeterin zu sein. Nur hat unser Prophet es in dieser Form nicht praktiziert, so daß es seitdem nie wieder praktiziert wurde.




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